Balzverhalten: Schopfalke locken Partner mit Insektenschutzmittel
Die im arktischen Sibirien und Alaska lebenden Schopfalke (Aethia cristatella) reiben sich bei der Balz gegenseitig mit einem zitrusartig riechenden Sekret an ihren Hälsen ein. Es hat eine abwehrende Wirkung gegen Mücken und Zecken und wirkt damit anscheinend nicht nur als sexueller Lockstoff, sondern auch als Insektenschutzmittel. Das fand Hector Douglas von der Universität von Alaska in Fairbanks mit Hilfe von Experimenten im Zoo von Cincinnati und Freilandbeobachtungen in Alaska heraus.
Dass die Tiere das nach Mandarinen duftende Sekret produzieren und es bei der Partnersuche einsetzen, war bekannt, nicht jedoch seine negative Wirkung auf Insekten. Damit wurde zum ersten Mal nachgewiesen, dass im Vogelreich chemische Abwehrstoffe zwischen Individuen ausgetauscht werden.
Die abwehrende Wirkung der Zitrusessenz auf Zecken wies der Biologe im Labor nach, indem er die Arthropoden in einer Petrischale mit einem Tropfen Sekret beziehungsweise Ethanol beobachtete. Im ersten Fall bewegten sich die Zecken nurmehr halb so schnell wie in der Kontrolle. Auf die Idee der abschreckenden Wirkung waren die Forscher durch chemische Ähnlichkeiten des Alksekrets mit anderen natürlichen Insektiziden gestoßen.
Douglas identifizierte auch erstmals den exakten Sitz der Drüsen mit Hilfe von Elektronenmikroskopie: Das Sekret wird durch haarartige Federn mit hohlem Schaft – so genannte Dochtfedern – abgegeben, die zwischen den Schulterblättern der Schopfalke sitzen. (lp)
Dass die Tiere das nach Mandarinen duftende Sekret produzieren und es bei der Partnersuche einsetzen, war bekannt, nicht jedoch seine negative Wirkung auf Insekten. Damit wurde zum ersten Mal nachgewiesen, dass im Vogelreich chemische Abwehrstoffe zwischen Individuen ausgetauscht werden.
Im Zoo präsentierte Douglas einer Gruppe von 14 Schopfalken zwei ausgestopfte Artgenossen, die durch versteckt angebrachte Zerstäuber entweder eine synthetische Version des Alksekretes beziehungsweise reines Ethanol versprühten. Die Vögel näherten sich den natürlich duftenden Attrappen mehr als doppelt so oft wie den Ethanolkontrollen, einige Tiere rieben sich sogar an dem Zerstäuber mit Zitrusduft. Auch im Freiland zeigten die Alke positive Reaktionen auf den vertrauten Geruch, allerdings führte Douglas hier keine Kontrollversuche durch.
Die abwehrende Wirkung der Zitrusessenz auf Zecken wies der Biologe im Labor nach, indem er die Arthropoden in einer Petrischale mit einem Tropfen Sekret beziehungsweise Ethanol beobachtete. Im ersten Fall bewegten sich die Zecken nurmehr halb so schnell wie in der Kontrolle. Auf die Idee der abschreckenden Wirkung waren die Forscher durch chemische Ähnlichkeiten des Alksekrets mit anderen natürlichen Insektiziden gestoßen.
Douglas identifizierte auch erstmals den exakten Sitz der Drüsen mit Hilfe von Elektronenmikroskopie: Das Sekret wird durch haarartige Federn mit hohlem Schaft – so genannte Dochtfedern – abgegeben, die zwischen den Schulterblättern der Schopfalke sitzen. (lp)
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