Dearcmhara shawcrossi: Schottlands wahres Seemonster
Er ist das erste rein schottische Meeresreptil – und anders als Nessie hat es ihn wirklich gegeben: Dearcmhara shawcrossi lebte vor 170 Millionen Jahren und stand an der Spitze der Nahrungskette in den damals warmen Gewässern rund um Schottland. Den Ichthyosaurier hat nun ein Team um Stephen Brusatte von der University of Edinburgh erstmals wissenschaftlich beschrieben und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dearcmhara weicht von anderen Ichthyosauriern des Mitteljura durch auffällige Muskelansatzstellen am Oberarmknochen der Flosse ab. Welche Funktion diese anatomischen Merkmale hatten, wissen die Forscher noch nicht. Wie die meisten Ichthyosaurier dürfte die schottische Meerechse aber ein geschickter Räuber gewesen sein, der Jagd auf Fische machte. In seinem Körperbau erinnert er an einen vier Meter langen Hai mit langer Delfinschnauze.
Der private Fossiliensammler Brian Shawcross fand das Meeresreptil bereits im Jahr 1959 auf der Insel Skye. Weil er die Knochenreste dem Hunterian Museum in Glasgow spendete, konnten sie jetzt vom Paläontologenteam um Brusatte genauer untersucht werden. Das sei keine Selbstverständlichkeit, erläutert der Wissenschaftler: Zwar biete Schottland einen der besten Fundplätze für den Mitteljura weltweit, doch etwa 95 Prozent der Fossilien endeten in inoffiziellen Verkäufen oder auf dem Kaminsims. Shawcross zu Ehren trägt die neue Art nun seinen Namen.
Der erste Namensbestandteil leitet sich aus der schottisch-gälischen Sprache ab und bedeutet so viel wie "Meeresreptil". Die Aussprache dürfte sich im Deutschen mit "Dschark-Wara" wiedergeben lassen.
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