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Schwarz auf weiß: Schriftart »Sans Forgetica« hilft dem Gedächtnis nicht

Besonder schwer zu lesen - und darum besonders einprägsam. Das ist die Logik hinter »Sans Forgetica«, die Forscher nun in einem ersten großen Experiment auf ihren Gehalt überprüften.
Schwer zu lesen, aber keine »Sans Forgetica«

Es ist eine Schriftart, an die sich womöglich bald nur noch ausgemachte Fans der Typografie erinnern werden: »Sans Forgetica«. Denn anders als ihre Erfinder hofften, taugt die Schriftart nicht als Erinnerungsbooster. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Wirkung der Schrift nun auf den Prüfstand stellte.

»Sans Forgetica« kann von jedem kostenfrei genutzt werden, sofern er nicht kommerziell tätig ist. Eine Schriftprobe und den Download findet sich auf sansforgetica.rmit. Sie wurde 2018 von einem Forscherteam der RMIT University in Melbourne entwickelt. Die Designer folgten dabei dem Konzept der »erwünschten Schwierigkeit« (desired difficulty): Indem man den Leser im übertragenen Sinn zum Stolpern bringe, erhöhe man auch die Aufmerksamkeit für das Gelesene. Dass dieser Effekt wirklich zu einer besseren Gedächtnisleistung führen kann, lässt sich aus psychologischen Studien ablesen.

In einer Studie für das Fachblatt »Memory« hat ein Team um Maryanne Garry von der University of Waikato in Hamilton, Neuseeland, nun 882 Versuchspersonen zu Gedächtnistests geladen. In vier Teilexperimenten gingen sie der Wirkung von »Sans Forgetica« nach, aber weder konnten sich die Teilnehmer besser an Wörter erinnern, die in dieser Schriftart geschrieben waren, noch behielten sie den Inhalt eines Texts besser oder verstanden mehr, als wenn er in der Standardschriftart Arial verfasst war.

Nur in einem Punkt gab es einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden: Wenig überraschend fanden die Teilnehmer »Sans Forgetica« schlechter lesbar als Arial. Immerhin diese Wirkung haben die Schriftdesigner also erreicht.

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