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Merkur: Schubmanöver verlängert Messenger-Mission

Mit einem Trick konnte die Missionsdauer der Raumsonde Messenger im Merkurorbit um mehrere Monate verlängert werden. Dazu nutzten die Missionskontrolleure die letzten Treibstoffreste.
Messenger bei Merkur

Nach den ursprünglichen Plänen der NASA wäre die Mission der US-Raumsonde Messenger, die sich seit März 2011 im Umlauf um den sonnennächsten Planeten Merkur befindet, schon längst beendet. Die Primärmission war schon im März 2013 zu Ende gegangen. Nachdem der Flug von Messenger zwei Mal verlängert wurde, geht nun der Treibstoff zur Bahnkontrolle zur Neige. Im Januar 2015 befand sich die Sonde auf einer Bahn, die sie bis auf 25 Kilometer an die Oberfläche des Merkur heranführte. Diese Bahn ist durch die Wechselwirkung der Schwerefelder von Merkur und der Sonne instabil, und Messenger wäre in wenigen Tagen auf dem Planeten aufgeschlagen.

Merkur im Blick der Raumsonde Messenger | Die Sonde Messenger liefert Farbaufnahmen von einem Großteil der Merkuroberfläche. Der helle Krater mit ausgeprägten Strahlen nahe dem oberen Bildrand heißt Dominici und hat einen Durchmesser von 20 Kilometern. Er liegt am Rand des Homer-Bassins, das mit vulkanischem Material gefüllt ist und hier fast die gesamte Bildfläche einnimmt.

Nun nutzten die Missionskontrolleure die letzten Tropfen an Treibstoff und einen Teil des gasförmigen Heliums, das eigentlich dazu dient, die Treibstofftanks der Sonde unter Druck zu setzen, um ein Schubmanöver durchzuführen. Dadurch konnte der merkurnächste Punkt der Bahn auf 105 Kilometer über der Oberfläche angehoben werden. Dabei wurde die Geschwindigkeit der Sonde um 9,7 Meter pro Sekunde (rund 35 Kilometer pro Stunde) erhöht. Somit kann Messenger bis in den März hinein den sonnennächsten Planeten erkunden. Die Forscher planen sogar weitere Schubmanöver dieser Art, wobei dann nur noch das Helium als kaltes Gas durch die Raketendüsen des Bordantriebs ausgestoßen wird. Durch diesen Trick kann Messenger noch bis zum letzten Augenblick für wissenschaftliche Erkundungen genutzt werden. Im März dürfte dann die Sonde schließlich auf Merkur einschlagen. Messenger war der erste künstliche Satellit von Merkur und konnte dessen Oberfläche erstmals vollständig kartieren. Die jetzigen Beobachtungen aus geringen Höhen werden dazu genutzt, Details auf der Oberfläche mit hoher räumlicher Auflösung zu erkunden.

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