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Schüttellähmung: Frühwarnsystem für Parkinson

Wird Parkinson erkannt, ist die Erkrankung meist schon weit fortgeschritten. Mit einem Test, der falsch gefaltete Proteine nachweist, könnte die Diagnose womöglich früher gestellt werden.
Alter Mann stützt seine Hand um seine Suppe auslöffeln zu können.
Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die sich mit Zittern, Muskelsteifheit, verlangsamten Bewegungen und Gleichgewichtsproblemen äußert. Frühe Symptome können Schlafprobleme und ein gestörter Geruchssinn sein (Symbolfoto).

Wenn die Diagnose Parkinson kommt, ist es schon zu spät. Machen sich die klassischen Symptome wie Bewegungsverlangsamung, Steifigkeit und Ruhezittern bemerkbar, läuft der Prozess der Erkrankung im Gehirn bereits viele Jahre. Eine Forschungsgruppe aus den USA, Israel und Deutschland hat nun in einer größeren Studie erfolgreich eine Methode getestet, die für die Früherkennung von Parkinson nützlich sein könnte.

Als Ursache der »Schüttellähmung« gelten falsch gefaltete α-Synuclein-Proteine, die sich unter anderem in Nervenzellen der Substantia nigra des Gehirns ablagern und sie so zum Absterben bringen. Das Team um Andrew Siderowf von der University of Pennsylvania suchte nach diesen schädlichen Proteinen in der Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit von mehr als 1100 Personen. Knapp die Hälfte davon hatte eine Parkinsondiagnose. Darunter waren aber auch Gesunde sowie Menschen mit einem erhöhten Risiko für die Erkrankung, die noch keine klassischen Symptome hatten. Bei rund 88 Prozent der Teilnehmenden mit Diagnose schlug der α-Synuclein-Test an und zeigte zudem etwa 96 Prozent der Kontrollen korrekt als gesund an. Unter jenen Probanden mit erhöhtem Risiko sowie Geruchs- oder Schlafstörungen, die einer Parkinsondiagnose oft vorausgehen, entdeckten die Forscher in 86 Prozent der Fälle falsch gefaltete α-Synucleine, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in »Lancet Neurology« schreiben.

Ob die Teilnehmenden aus der Risikogruppe später wirklich an Parkinson erkrankten, wurde nicht geprüft. »Um das enorme Potenzial der α-Synuclein-Amplifikation voll auszuschöpfen, müsste der Test im Blut statt in der Nervenflüssigkeit durchgeführt werden«, kommentiert Daniela Berg, Direktorin der Klinik für Neurologie an der Universität Kiel. Dieser Ansatz sei weniger invasiv und hat sich als praktikabel erwiesen.

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