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News: Schuppenflechte und Hautkrebs

Schuppenflechte ist eine lästige Sache. Durch überhöhte Teilung der Hautzellen bilden sich bei den Erkrankten verstärkt Schuppen. Zwar gibt es eine wirksame Behandlungsmethode mit UV-Lichtbestrahlung, doch die steht in Verdacht, Hautkrebs zu erzeugen. Österreichische Wissenschaftler konnten diese Vermutung nun jedoch entkräften.
Bei der Psoriasis oder Schuppenflechte kommt es aufgrund einer Autoimmunstörung zu einer vermehrten Teilung der Hautzellen. Die wirksamste Therapie gegen diese chronische Krankheit ist die lokale oder orale Verabreichung von Psoralen mit anschließender Bestrahlung durch künstliche UVA-Strahlen, auch als PUVA-Behandlung bezeichnet. Durch die Therapie wird das Immunsystem ausgeschaltet, und so die Teilung der Hautzellen gehemmt. Um die Schuppenflechte für längere Zeit wirksam einzudämmen, geht die Behandlung meist über Monate oder Jahre. Allerdings gaben klinische Studien und Tierversuche zu bedenken, dass eine langfristige und hochdosierte PUVA-Therapie zu Genmutationen und dann sogar zu Hautkrebs führen kann. Der wirksamen Therapie drohte damit das Aus. Peter Wolf, Dermatologe an der Karl-Franzens-Universität Graz, hat den Zusammenhang von Psoralen und Genmutationen am p53-Tumor-Suppressor-Gen untersucht.

Er sagt dazu: "Psoralene binden sich am häufigsten an Adenin-Thymin-Basensequenzen. Wenn die Therapie bei Patienten mit Schuppenflechte Hautkrebs auslöst, müssen die häufigsten Gendefekte hier auftreten." Die Untersuchungen des betroffenen Genmaterials beweisen aber, dass die häufigsten Mutationen durch natürliche UV-Strahlung ausgelöst wurden.

Die Forschungsergebnisse stellen somit sicher, dass die Behandlung mit Psoralen und UVA-Bestrahlung auch weiterhin die Standardtherapie bei Schuppenflechte bleiben wird. Indirekt vermutet das Team an der Universität Graz dennoch einen Zusammenhang. Denn durch die Ausschaltung des Immunsystems während der Therapie werden defekte Hautzellen nicht mehr erkannt und beginnen zu wuchern. Dieser indirekte Zusammenhang soll durch weitere Forschungsprojekte untersucht werden.

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