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Exoplaneten: Schwankungen der Umlaufbahnen können ferne Planeten verraten

Während es Astronomen mittlerweile relativ leicht fällt, Riesenplaneten von den Maßen des Jupiter um ferne Sterne zu entdecken, stellt der Nachweis eines erdähnlichen Planeten eine weitaus größere Herausforderung dar. Außer mit speziellen Weltraumteleskopen könnte man dieses Ziel auch durch die exakte Analyse der Umlaufbahnen bekannter großer Planeten erreichen, behaupten Matthew Holman vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und Norman Murray vom Canadian Institute for Theoretical Astrophysics.

Den Überlegungen liegt ein Effekt zu Grunde, der bereits Anfang des letzten Jahrhunderts den Planeten Pluto in unserem Sonnensystem verraten hat: die gegenseitige Beeinflussung durch die Schwerkraft. Während ein einzelner Planet eine sehr gleichmäßige Bahn um seinen Stern zieht, wirken in einem Planetensystem die gravitatorischen Anziehungskräfte aller Körper auf ihn und beschleunigen oder bremsen seinen Orbit. In Modellrechnungen mit unserem Sonnensystem würden sich daraus Schwankungen im Bereich von einigen zig Sekunden (Merkurs Einfluss) bis zu Stunden (Mars' Einfluss) ergeben.

Da die Abweichungen sich über Zeiträume von Monaten oder Jahren erstrecken, wären sehr exakte Messungen notwendig, um mit dieser Methode erdähnliche Planeten aufzuspüren. Dementsprechend handelt es sich bislang nur um theoretische Erwägungen. Doch bei der Suche nach planetaren Zwillingen im Kosmos sollten die Astronomen ein wachsames Auge auf die Bahndaten der fernen Giganten unter den Planeten haben.

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