Verhaltensforschung: Schwanzwedeln steckt an
Hunde wedeln nicht nur gut gelaunt mit dem Schwanz. Das Hin und Her der Rute zeigt an, dass die Vierbeiner emotional erregt sind – durch Freude oder durch Angst. Forscher um Giorgio Vallortigara von der Università degli Studi di Trento hatten bereits 2007 entdeckt: Der Schwanz schwenkt stärker nach rechts, wenn der Hund sein geliebtes Herrchen oder Frauchen erblickt, und stärker nach links, wenn er mit einem bedrohlichen Artgenossen konfrontiert wird [1].
Nun zeigten die Wissenschaftler 35 Vierbeinern Filmaufnahmen anderer Hunde, die ihre Rute entweder still hielten, nach rechts oder nach links wedelten. Dabei registrierten sie die Herzrate der Zuschauer-Hunde mit Hilfe einer speziellen Weste und hielten ihr Verhalten per Video fest. Wedelte ihr Artgenosse im Film linksseitig, so stieg die Herzrate der Beobachter stärker als bei einem Schwenk nach rechts; außerdem offenbarten die Tiere Anzeichen von Stress und Angst. Sahen sie hingegen ein Wedeln nach rechts, blieben sie deutlich entspannter. Offenbar lassen sich Hunde durch die Wedelrichtung ihrer Artgenossen emotional anstecken [2].
Vallortigara und sein Team vermuten dahinter einen automatischen Mechanismus, der die Kommunikation von Bedrohungen erleichtert. Andere Hunde orientierten sich an den Wedelsignalen, um in potenziell gefährlichen Situationen schneller zu reagieren.
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