Forensische Chemie: Schwefelisotope verraten Aufenthaltsort
Spanische und britische Wissenschaftler haben eine Methode entwickelt, um Mengenverhältnisse von Schwefelisotopen im menschlichen Haar zu ermitteln. Die Gruppe um Rebeca Santamaría-Fernández vom LGC Chemical Metrology Laboratory in Großbritannien kann daraus auf die Ernährung und somit auf den letzten verbundenen Aufenthaltsort rückschließen.
Die Ergebnisse zeigten, dass in jungen und alten Haarabschnitten zweier Teilnehmer, die Großbritannien in den sechs Monaten der Studie nicht verlassen hatten, kaum Unterschiede im Isotopenverhältnisses offenbarten. Dies war aber in den Haaren eines Probanden der Fall, der sich in Kroatien, Österreich, Großbritannien und Australien aufgehalten hatte. Daraus schließen die Wissenschaftler einen Zusammenhang des Isotopenmusters im Haarprotein mit dem regionalspezifischen Nahrungs- und Getränkeangebot zur Zeit der Haarbildung.
Weitere Untersuchungen von Personen aus verschiedenen Ländern, einhergehend mit differenzierteren Isotopenanalysen, beispielsweise von Kohlenstoff und Stickstoff, sollen nun die Ergebnisse bekräftigen. Da der Effekt schon an einem einzigen Haar nachvollziehbar ist, könnten die Tests nicht nur für Bevölkerungsstudien genutzt werden, sondern auch für kriminalistische Zwecke, etwa zur Überprüfung der Alibis von Tatverdächtigen. (dw)
Mit Hilfe von Laserimpulsen beschossen die Forscher die Kopfhaare von drei Probanden an verschiedenen Stellen und analysierten das dabei verdampfende Material in einem Massenspektrometer. Interessant für Santamaria-Fernandez und ihre Kollegen war das Verhältnis verschieden schwerer Varianten von Schwefelatomen, den Isotopen 32S und 34S, in Keratin, einem Hauptbestandteil der Haare.
Die Ergebnisse zeigten, dass in jungen und alten Haarabschnitten zweier Teilnehmer, die Großbritannien in den sechs Monaten der Studie nicht verlassen hatten, kaum Unterschiede im Isotopenverhältnisses offenbarten. Dies war aber in den Haaren eines Probanden der Fall, der sich in Kroatien, Österreich, Großbritannien und Australien aufgehalten hatte. Daraus schließen die Wissenschaftler einen Zusammenhang des Isotopenmusters im Haarprotein mit dem regionalspezifischen Nahrungs- und Getränkeangebot zur Zeit der Haarbildung.
Weitere Untersuchungen von Personen aus verschiedenen Ländern, einhergehend mit differenzierteren Isotopenanalysen, beispielsweise von Kohlenstoff und Stickstoff, sollen nun die Ergebnisse bekräftigen. Da der Effekt schon an einem einzigen Haar nachvollziehbar ist, könnten die Tests nicht nur für Bevölkerungsstudien genutzt werden, sondern auch für kriminalistische Zwecke, etwa zur Überprüfung der Alibis von Tatverdächtigen. (dw)
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