Pharmakologie: Schwefelwasserstoff reguliert Blutdruck
Das giftige und übel riechende Gas Schwefelwasserstoff (H2S) scheint im Körper eine wichtige Funktion zu übernehmen: Hergestellt von einem bestimmten Enzym, senkt es den Blutdruck. Damit ist nach Stickstoffmonoxid (NO) die physiologische Wirkung eines zweiten "Gasotransmitters" nachgewiesen.
Es gab schon Hinweise, dass das Enzym Cystathionin-gamma-Lyase (CSE) bei Säugetieren H2S produziert. Wissenschaftler um Rui Wang und Lingyun Wu von der kanadischen University of Saskatchewan in Saskatoon sowie Salomon Snyder von der Johns Hopkins University in Baltimore haben nun genetisch veränderte Mäuse hergestellt, denen ein funktionsfähiges Gen für CSE fehlte, und maßen bei diesen Tieren den H2S-Gehalt in verschiedenen Geweben sowie den Blutdruck.
Wie sich zeigte, wiesen diese Tiere deutlich weniger Schwefelwasserstoff in ihrem Blutgefäßsystem auf als ihre normalen Artgenossen. Außerdem neigten sie zu einem um bis zu 20 Prozent höheren Blutdruck. Auch die Gabe des Blutdruck senkenden Mittels Methacholin blieb wirkungslos.
H2S habe damit einen ähnlichen Effekt wie das ebenfalls giftige Gas NO, betonen die Forscher. Ende der 1970er Jahre hatten Wissenschaftler um Robert Furchgott, Louis Ignarro und Ferid Murad herausgefunden, dass die Blutgefäßwände Stickstoffmonoxid freisetzen. Das Gas leitet wiederum als Botenstoff die Entspannung der Gefäßmuskulatur ein. Die drei Forscher erhielten hierfür 1998 den Nobelpreis für Medizin.
Schwefelwasserstoff entsteht bei bakteriellen Abbauprozessen – unter anderem auch im menschlichen Magen-Darm-Trakt. Das nach faulen Eiern riechende Gas blockiert – ähnlich wie Blausäure – ein wichtiges Enzym der Atmungskette und gilt deshalb als stark toxisch. Auf Grund seines unangenehmen Geruchs wird es jedoch bereits weit unterhalb der schädlichen Konzentration wahrgenommen. (aj)
Es gab schon Hinweise, dass das Enzym Cystathionin-gamma-Lyase (CSE) bei Säugetieren H2S produziert. Wissenschaftler um Rui Wang und Lingyun Wu von der kanadischen University of Saskatchewan in Saskatoon sowie Salomon Snyder von der Johns Hopkins University in Baltimore haben nun genetisch veränderte Mäuse hergestellt, denen ein funktionsfähiges Gen für CSE fehlte, und maßen bei diesen Tieren den H2S-Gehalt in verschiedenen Geweben sowie den Blutdruck.
Wie sich zeigte, wiesen diese Tiere deutlich weniger Schwefelwasserstoff in ihrem Blutgefäßsystem auf als ihre normalen Artgenossen. Außerdem neigten sie zu einem um bis zu 20 Prozent höheren Blutdruck. Auch die Gabe des Blutdruck senkenden Mittels Methacholin blieb wirkungslos.
H2S habe damit einen ähnlichen Effekt wie das ebenfalls giftige Gas NO, betonen die Forscher. Ende der 1970er Jahre hatten Wissenschaftler um Robert Furchgott, Louis Ignarro und Ferid Murad herausgefunden, dass die Blutgefäßwände Stickstoffmonoxid freisetzen. Das Gas leitet wiederum als Botenstoff die Entspannung der Gefäßmuskulatur ein. Die drei Forscher erhielten hierfür 1998 den Nobelpreis für Medizin.
Schwefelwasserstoff entsteht bei bakteriellen Abbauprozessen – unter anderem auch im menschlichen Magen-Darm-Trakt. Das nach faulen Eiern riechende Gas blockiert – ähnlich wie Blausäure – ein wichtiges Enzym der Atmungskette und gilt deshalb als stark toxisch. Auf Grund seines unangenehmen Geruchs wird es jedoch bereits weit unterhalb der schädlichen Konzentration wahrgenommen. (aj)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben