Verhaltensbiologie: Schweine erkennen Spiegelbilder
Schweine sind in der Lage, ihr eigenes Spiegelbild richtig zu interpretieren. Das berichtet ein Wissenschaftlerteam von der University of Cambridge in Großbritannien, nachdem es acht Hausschweine (Sus scrofa domestica) verschiedenen Tests unterzogen hatte. Bisher ließ sich diese Eigenschaft nur bei Menschen, Primaten, Elefanten, Delfinen sowie Graupapageien und einigen Rabenvögeln wie Elstern nachweisen.
Die Forscher um Donald Broom sperrten jeweils zwei Jungtiere für fünf Stunden in einen mit Spiegeln ausgestatteten Pferch. Die Schweine studierten daraufhin ihre Spiegelbilder und deren Bewegungen – einige grunzten die Reflexion an, andere rammten ihre Schnauze derart heftig hinein, dass das Glas zerbrach. Zunächst deuteten sie ihr Abbild also als ein anderes Individuum, erläutert Broom. Ein Irrtum, dem die meisten Tiere unterliegen.
Doch anscheinend lernten die Schweine mit der Zeit, ihre eigenen Bewegungen sowie ihre Umgebung mit dem resultierenden Spiegelbild zu verknüpfen. In einem weiteren Versuch steckten die Wissenschaftler die Tiere dann einzeln in einen bis dahin unbekannten Käfig. In diesem war eine vertraute Futterschüssel hinter einer Barriere versteckt und nur im Spiegel zu erkennen. Damit der Geruch nicht zum Ziel führte, verwirbelte ein Ventilator die Luft. Dennoch spürten sieben der Schweine die Schale in durchschnittlich 23 Sekunden auf. Nur ein Schwein suchte hinter dem Spiegel nach seinem Fressen.
Broom und seinen Kollegen schließen daraus, dass die Schweine die Situation und ihre Stellung darin verstehen. Denn die Tiere mussten sich nicht nur an das Spiegelbild inklusive Futternapf erinnern, sondern dieses auch in Beziehung zu ihren eigenen Bewegungen setzen. Solche kognitiven Fähigkeiten seien ein Hinweis auf ein gewisses Maß an Selbsterkenntnis, meinen die Forscher.
Den klassischen Test für diese Eigenschaft bestanden die Schweine allerdings nicht: Einer Markierung auf ihrem Körper, die sie nur beim Blick in den Spiegel hätten erkennen können, schenkten sie wenig Aufmerksamkeit. Das Desinteresse sei aber womöglich der Tatsache geschuldet, dass die Tiere häufig mit Schmutzflecken übersät sind. (mp)
Die Forscher um Donald Broom sperrten jeweils zwei Jungtiere für fünf Stunden in einen mit Spiegeln ausgestatteten Pferch. Die Schweine studierten daraufhin ihre Spiegelbilder und deren Bewegungen – einige grunzten die Reflexion an, andere rammten ihre Schnauze derart heftig hinein, dass das Glas zerbrach. Zunächst deuteten sie ihr Abbild also als ein anderes Individuum, erläutert Broom. Ein Irrtum, dem die meisten Tiere unterliegen.
Doch anscheinend lernten die Schweine mit der Zeit, ihre eigenen Bewegungen sowie ihre Umgebung mit dem resultierenden Spiegelbild zu verknüpfen. In einem weiteren Versuch steckten die Wissenschaftler die Tiere dann einzeln in einen bis dahin unbekannten Käfig. In diesem war eine vertraute Futterschüssel hinter einer Barriere versteckt und nur im Spiegel zu erkennen. Damit der Geruch nicht zum Ziel führte, verwirbelte ein Ventilator die Luft. Dennoch spürten sieben der Schweine die Schale in durchschnittlich 23 Sekunden auf. Nur ein Schwein suchte hinter dem Spiegel nach seinem Fressen.
Broom und seinen Kollegen schließen daraus, dass die Schweine die Situation und ihre Stellung darin verstehen. Denn die Tiere mussten sich nicht nur an das Spiegelbild inklusive Futternapf erinnern, sondern dieses auch in Beziehung zu ihren eigenen Bewegungen setzen. Solche kognitiven Fähigkeiten seien ein Hinweis auf ein gewisses Maß an Selbsterkenntnis, meinen die Forscher.
Den klassischen Test für diese Eigenschaft bestanden die Schweine allerdings nicht: Einer Markierung auf ihrem Körper, die sie nur beim Blick in den Spiegel hätten erkennen können, schenkten sie wenig Aufmerksamkeit. Das Desinteresse sei aber womöglich der Tatsache geschuldet, dass die Tiere häufig mit Schmutzflecken übersät sind. (mp)
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