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Pazifik: Schweine verraten Wanderbewegungen

Hausschwein
Die Besiedlung des Pazifischen Raums durch den Menschen verlief wahrscheinlich komplizierter als gedacht: Aus Genanalysen an ausgegrabenen und noch lebenden Schweinen schlossen Forscher um Keith Dobney von der Universität Durham, dass die Hausschweine der Siedler aus dem heutigen Vietnam stammten. Die Besiedlung der Inselwelt Südostasiens und Ozeaniens könnte daher von mehreren Punkten aus erfolgt sein.

Schweine seien vom asiatischen Festland zunächst nach Flores und Timor gebracht worden und hätten ab da zwei gesonderte Routen genommen: eine nördlichere in Richtung West-Mikronesien, Philippinen und Taiwan und eine südlichere in Richtung Polynesien.

Bislang gingen Wissenschaftler davon aus, Angehörige der so genannten Lapita-Kultur hätten den pazifischen Raum vor 3000 Jahren von Taiwan oder südlicher gelegenen Inseln aus besiedelt. Dobneys Ergebnisse bestätigen aber jetzt Zweifel an dieser Theorie: Zumindest Nutztiere seien über einen anderen Weg in die Region gekommen, glaubt der Forscher. Erst mit dem Abzweigen der südlicheren Route decke sich die Ausbreitung des Hausschweins wieder mit der der Lapita-Kultur.

Weil die Inseln im Pazifik oft sehr weit voneinander entfernt liegen, konnten sich Schweine nicht eigenständig über die gesamte Region verbreiten. Auch genetische Untersuchungen an Hühnern und Ratten dienten bereits dazu, die Einwanderungswege des Menschen in diese Gegend nachzuvollziehen. (jd)

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