Artenschutz: Schweinswale durch Sprengungen im Meer gefährdet
Schweinswale sind laut einem Gutachten durch Sprengungen im Meer gefährdet. »Die Ergebnisse zeigen, dass die streng geschützten Schweinswale einer hohen Verletzungsgefahr durch die Druckwellen der Sprengungen ausgesetzt waren«, teilten Bundesumwelt- und Verteidigungsministerium gemeinsam mit. In dem Gutachten des Bundesamts für Naturschutz wurden die Auswirkungen der Sprengungen von Seeminen aus dem Zweiten Weltkrieg durch die Marine im Naturschutzgebiet »Fehmarnbelt« in der Ostsee im August 2019 auf die Schweinswale untersucht.
Damals kam die Frage auf, ob ein Zusammenhang zwischen den Sprengungen und tot angeschwemmten Schweinswalen besteht. Dem Gutachten zufolge befanden sich zum Zeitpunkt der Sprengungen Schweinswale im Schutzgebiet. Die Untersuchungen zeigten demnach auch, »dass der Schalldruck der Sprengungen fast im ganzen Schutzgebiet so hoch war, dass Schweinswale verletzt oder getötet werden konnten«.
Im Zeitraum Ende August bis Ende November 2019 war die Anzahl der Totfunde an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste den Angaben nach mit 41 Tieren etwas höher als im Durchschnitt der Jahre davor. Ein Drittel der 24 untersuchten Tiere wies Verletzungen im Bereich der Hörorgane auf, die durch extrem laute Impulsschallereignisse – in der Regel Sprengungen – hervorgerufen werden und mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Tod der Tiere führten.
Allerdings konnten die Totfunde mit akustischem Trauma den Angaben zufolge nicht eindeutig auf die Minensprengungen Ende August zurückgeführt werden. »Auch andere extrem laute Impulsschallereignisse – dies sind allerdings in der Regel Sprengungen – können als Ursache in Frage kommen.« Auf Grund ihres Zustands konnten nicht alle 41 toten Schweinswale obduziert werden, wie die Ministerien mitteilten.
Um die ohnehin gefährdeten Schweinswalpopulationen besser vor den Folgen von Sprengungen zu schützen, haben Umwelt- und Verteidigungsministerium nun eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet, in der auch die Küstenbundesländer vertreten sind.
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