Erde: Schwerefeld der Erde exakt ausgemessen
![Das neu modellierte Geoid Das neu modellierte Geoid](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/New_GOCE_geoid.jpg)
© ESA/HPF/DLR (Ausschnitt)
© ESA/HPF/DLR (Ausschnitt)
Das neu modellierte Geoid | Anhand der Messungen, die der Erdsatellit GOCE vom Schwerefeld der Erde durchführte, entstand dieses neue Modell des Geoids – das präziseste je erstellte. Ein exaktes Modell ist Voraussetzung, um genaue Aussagen über Meeresströmungen, Meeresspiegeländerungen und Eisbewegungen zu treffen. Ein besseres Verständnis des Schwerefelds führt auch zu einem tieferen Einblick in das Innere der Erde und liefert Informationen, worin vulkanische Aktivitäten und Erdbeben ihren Ursprung haben.
Nun stehen den Wissenschaftlern genügend Daten zur Verfügung, um das Schwerefeld der Erde mit bisher unerreichter Genauigkeit zu kartieren. Es entstand ein Modell des Geoids, das präziser ist denn je und zu einem besseren Verständnis der Funktionsweise der Erde beitragen soll. Das Geoid repräsentiert die imaginäre Oberfläche eines globalen Ozeans, dessen Form allein aus der Schwerkraft resultiert. Zwei beliebige Punkte auf dem Geoid liegen stets auf dem gleichen Schwerepotenzial.
© ESA/AOES Medialab (Ausschnitt)
Der Satellit GOCE in der Erdumlaufbahn | Die geschmeidige aerodynamische Konstruktion unterscheidet GOCE (Gravity Field and Steady-State Ocean Circulation Explorer) von den meisten anderen Satelliten. Das einzigartige Design ermöglicht dem fünf Meter langen Satelliten, die Erde auf einer niedrigen Umlaufbahn in nur 260 Kilometer Höhe zu umkreisen und deren Schwerefeld zu vermessen.
Mit den kontinuierlich von GOCE zur Erde gefunkten Gradiometerdaten lässt sich das neu modellierte Geoid in einem Zyklus von zwei Monaten stetig verbessern. Der Satellit führt noch so viel Treibstoff mit, dass er bis Ende 2012 das Schwerefeld der Erde weiter vermessen kann.
Rahel Heule
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