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Astrobiologie: Schwerelosigkeit stört Embryonalentwicklung

Maus mit ihren Jungen
Säugetierembryonen entwickeln sich schon nach 24 Stunden in der Schwerelosigkeit abnormal. Ohne Gravitation teilen sich die Zellen seltener und reifen nur minimal, können sich aber in Einzelfällen dennoch zu gesunden Mäusen entwickeln, wie Forscher um Teruhiko Wakayama von der Kwansei Gakuin University in Sanda, Japan feststellten.

Klinostat | Durch die Rotation um alle drei Achsen ist es möglich, einen Eindruck von Schwerelosigkeit entstehen zu lassen. Die Embryonen wurden in dieser Apparatur für 24 beziehungsweise 96 Stunden einer künstlichen Gravitationslosigkeit ausgesetzt.
Die Forscher befruchteten Mäuseeizellen mit Spermien, die sie zuvor für einige Stunden einer simulierten Schwerelosigkeit in einem um alle drei Achsen rotierenden Klinostat ausgesetzt hatten. Anschließend beließen Wakayama und sein Team die Zygoten ebenfalls für 24 beziehungsweise 96 Stunden im Klinostat und implantierten die Embryonen danach unter normaler Gravitation in den Uterus von Mäusen.

Nach den 24 Stunden in der künstlichen Schwerelosigkeit befanden sich die befruchteten Eizellen erwartungsgemäß im Zwei-Zell-Stadium. Jedoch verlief die Schwangerschaft mit diesen Embryonen nur selten erfolgreich. Noch geringer war die Rate der hervorgebrachten Jungen, wenn die Embryonen für 96 Stunden im Klinostat blieben. Während dieser Zeit hatten sich die Zellen nur schwach ausdifferenziert. In den Fällen, in denen dennoch ein Junges daraus hervorging, war dieses normal entwickelt und voll fortpflanzungsfähig.

Frühere Tests hatten belegt, dass Eier legende Tiere, wie Frösche, Salamander oder Seeigel, im Weltraum in ihrer Reproduktivität kaum beeinträchtigt sind. Wakayama und seine Kollegen vermuten dagegen, dass die Zygoten von Säugetieren sensibler auf die Schwerelosigkeit reagieren, da ihr Entwicklungsprozess komplexer als der von Reptilen sei. (ie)

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