News: Schwerhörigkeit möglichst früh erkennen
Stimmerzeugung, -wahrnehmung und -steuerung bilden einen natürlichen Regelkreis. Ist eine dieser Funktionen gestört, so wirkt sich dies auch auf die beiden anderen aus. Herkömmliche audiometrische Verfahren zielen jedoch nur auf die Stimm- bzw. Geräuschwahrnehmung des Patienten. Der Clou des Verfahrens von Dipl.-Ing. Möller und Dr. Schönweiler: Es nutzt den gesamten Regelkreis aus, so daß sich bereits im Säuglingsalter eine Beeinträchtigung des Gehörs ohne großen apparativen Aufwand diagnostizieren ließe.
In einer Studie haben die Wissenschaftler herausgefunden, daß Säuglinge wahrscheinlich schon vor dem achten Lebensmonat über eine differenzierte auditive Stimmkontrolle verfügen und daß diese Unterschiede an Signalparametern des jeweiligen Säuglingsschreis erkennbar sind. Mit Hilfe künstlicher neuronaler Netze ist es den Forschern gelungen, eine automatische Klassifikation der vorliegenden Schreie normalhörender und hochgradig schwerhöriger Säuglinge zu erstellen. Ehe das Verfahren „marktreif“ ist und in standardisierten Hörtests eingesetzt werden kann, bedarf es noch weiterer Untersuchungen mit größeren Säuglingszahlen.
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