News: Schwerter zu Pflugscharen
Das Ebola-Virus genießt keinen guten Ruf. Doch mit ein paar biochemischen Tricks kann es auch medizinisch genutzt werden. Und das hat jetzt obendrein noch das Geheimnis seiner Herkunft gelüftet.
Das Personal trägt weiße Schutzanzüge aus wasserdichtem Papiermaterial, Gummistiefel, Kopf- und Atemschutz, zwei paar Handschuhe und Brillen. Nach Gebrauch wird die Kleidung verbrannt. Das Gelände ist umzäunt, ein Team reinigt ständig die sanitären Anlagen und die Exkremente mit Chlor. Und die Körper der isolierten Kranken sind vollständig bedeckt.
Das ist keine Szene aus einem apokalyptischen Science-Fiction-Film. So sehen Krankenstationen in Afrika aus, in denen Menschen behandelt werden, die mit dem gefährlichen Ebola-Virus infiziert sind. Für die Erkrankten kommt oft jede Hilfe zu spät: 50 bis 90 Prozent der Ansteckungen verlaufen tödlich, oft innerhalb weniger Wochen. Seit das Virus 1976 im Kongo am Ebola-Fluss entdeckt wurde, traf das viele hundert Menschen – vor allem in Zentralafrika.
Nun haben David Sanders und Scott Jeffers von der Purdue University sowie Anthony Sanchez von den Centers for Disease Control and Prevention neue Hinweise auf ein mögliches natürliches Wirtstier des tödlichen Filovirus Ebola ermittelt. Dabei ging es den Forschern zunächst um ein völlig anderes Ziel: Sie versuchten, das gefährliche Virus zu einem Lastentier in der Gentherapie umzugestalten, um intakte Gene gegen Lungenkrankheiten – etwa die erblich bedingte Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose oder Krebs – in den Körper zu schleusen.
Die Forscher machten sich die Fähigkeit der Viren zunutze, in Zellen einzudringen und deren genetischen Code umzugestalten. Die äußere Protein-Hülle der Ebola-Viren sollte als Transportmittel für hilfreiches genetisches Material dienen, das wiederum durch genetische Umwandlung eines Retroviren-Kerns gewonnen wird.
Sanders und seine Mitarbeitern entfernten den Teil der Ebola-Hülle, der für die medizinische Nutzung überflüssig ist. Das Ergebnis war verblüffend: Das Virus konnte nicht nur schneller die Zellmembran durchdringen, sondern lieferte seine genetische Retroviren-Nutzlast auch effizienter ab als eine unveränderte Ebola-Virenhülle. So könnte die Gen-Last direkt in die Lunge eingebracht werden – etwa durch Inhalation. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Sanders freut sich trotzdem: "Wir haben dem Werkzeugkasten der Gentherapie ein neues Werkzeug hinzugefügt."
Doch damit nicht genug: Sanders und Kollegen konnten durch ihre Untersuchung von Retroviren und Ebola-Hüllen auch neue Erkenntnisse im Kampf gegen Ebola liefern.
Bisher galten Affen als ursprüngliche Überträger, doch als die Forscher die Protein-Hülle des Ebola-Virus mit der bestimmter Retroviren von Vögeln verglichen, ergaben sich große Ähnlichkeiten zwischen den Hüllen der Viren. Bis jetzt waren nur Übereinstimmungen im Genom der beiden Viren bekannt. "Wir wussten, dass sich diese Viren innerlich ähneln. Nun haben wir auch noch äußere Ähnlichkeiten festgestellt."
Damit erscheint ein nicht allzu weit in der Vergangenheit liegender gemeinsamer evolutionärer Ursprung wahrscheinlich, so Sanders. Und die Vögel könnten zudem Überträger des Ebola-Virus sein. "Eine Übertragung durch Vögel ist zwar keineswegs sicher. Die Ähnlichkeiten zwischen diesen Viren zeigen jedoch, dass die Gesundheitsbehörden auf der Hut sein sollten."
Das ist keine Szene aus einem apokalyptischen Science-Fiction-Film. So sehen Krankenstationen in Afrika aus, in denen Menschen behandelt werden, die mit dem gefährlichen Ebola-Virus infiziert sind. Für die Erkrankten kommt oft jede Hilfe zu spät: 50 bis 90 Prozent der Ansteckungen verlaufen tödlich, oft innerhalb weniger Wochen. Seit das Virus 1976 im Kongo am Ebola-Fluss entdeckt wurde, traf das viele hundert Menschen – vor allem in Zentralafrika.
Nun haben David Sanders und Scott Jeffers von der Purdue University sowie Anthony Sanchez von den Centers for Disease Control and Prevention neue Hinweise auf ein mögliches natürliches Wirtstier des tödlichen Filovirus Ebola ermittelt. Dabei ging es den Forschern zunächst um ein völlig anderes Ziel: Sie versuchten, das gefährliche Virus zu einem Lastentier in der Gentherapie umzugestalten, um intakte Gene gegen Lungenkrankheiten – etwa die erblich bedingte Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose oder Krebs – in den Körper zu schleusen.
Die Forscher machten sich die Fähigkeit der Viren zunutze, in Zellen einzudringen und deren genetischen Code umzugestalten. Die äußere Protein-Hülle der Ebola-Viren sollte als Transportmittel für hilfreiches genetisches Material dienen, das wiederum durch genetische Umwandlung eines Retroviren-Kerns gewonnen wird.
Sanders und seine Mitarbeitern entfernten den Teil der Ebola-Hülle, der für die medizinische Nutzung überflüssig ist. Das Ergebnis war verblüffend: Das Virus konnte nicht nur schneller die Zellmembran durchdringen, sondern lieferte seine genetische Retroviren-Nutzlast auch effizienter ab als eine unveränderte Ebola-Virenhülle. So könnte die Gen-Last direkt in die Lunge eingebracht werden – etwa durch Inhalation. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Sanders freut sich trotzdem: "Wir haben dem Werkzeugkasten der Gentherapie ein neues Werkzeug hinzugefügt."
Doch damit nicht genug: Sanders und Kollegen konnten durch ihre Untersuchung von Retroviren und Ebola-Hüllen auch neue Erkenntnisse im Kampf gegen Ebola liefern.
Bisher galten Affen als ursprüngliche Überträger, doch als die Forscher die Protein-Hülle des Ebola-Virus mit der bestimmter Retroviren von Vögeln verglichen, ergaben sich große Ähnlichkeiten zwischen den Hüllen der Viren. Bis jetzt waren nur Übereinstimmungen im Genom der beiden Viren bekannt. "Wir wussten, dass sich diese Viren innerlich ähneln. Nun haben wir auch noch äußere Ähnlichkeiten festgestellt."
Damit erscheint ein nicht allzu weit in der Vergangenheit liegender gemeinsamer evolutionärer Ursprung wahrscheinlich, so Sanders. Und die Vögel könnten zudem Überträger des Ebola-Virus sein. "Eine Übertragung durch Vögel ist zwar keineswegs sicher. Die Ähnlichkeiten zwischen diesen Viren zeigen jedoch, dass die Gesundheitsbehörden auf der Hut sein sollten."
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