Meeresbiologie: Schwertwal spricht Fremdsprache
Ein einzeln im Nootka-Sund von Vancouver Island lebender Schwertwal (Orcinus orca) ahmt anscheinend die Rufe von Kalifornischen Seelöwen (Zalophus californianus) nach, die dort ebenfalls vorkommen.
Luna hält sich nach Aussage von Footes Team häufiger in der Nähe von Seelöwen auf, die normalerweise zum Beutespektrum von Schwertwalen zählen. Ob der polyglotte Wal aber wegen seiner Fremdsprachenkenntnisse entsprechenden Abstand von dieser Jagd nimmt, teilten die Forscher nicht mit.
Das auf den Namen Luna getaufte Tier wurde nach Angaben der Wissenschaftler um Andrew Foote von der Universität Durham bereits während seiner Kindheit vom Rest der Gruppe getrennt und wuchs fortan isoliert zu Artgenossen auf. Deshalb erlernte es nicht das typische Lautrepertoire seiner Ursprungswalschule, sondern ein Potpourri unterschiedlicher Töne – darunter auch das charakteristische Bellen der Seelöwen. Die Forscher entdeckten diese Nachahmung eher zufällig, als sie Unterwasseraufnahmen des Tieres akustisch auswerteten.
Dabei stießen sie immer wieder auf Seelöwenlaute, die allerdings nicht in den typischen Frequenzspektren der Robben abgegeben wurden und häufig zwischen artgemäßen Schwertwal-Tönen auftauchten. Zudem zeichneten Foote und seine Kollegen mehrfach ein Bellen auf, als kein Seelöwe in Reichweite der Mikrofone unterwegs war – wohl aber Luna. Der vereinzelte Schwertwal äußert auch arteigene Geräusche, doch nutzt er diese bei gleicher vokaler Ausprägung in anderen Zusammenhängen verglichen mit den entsprechenden Tönen seiner ehemaligen Familien. Er hat sie wahrscheinlich noch vor seiner Trennung erlernt, nicht aber die dazugehörigen gruppenspezifischen Einsatzzwecke, so die Forscher
Luna hält sich nach Aussage von Footes Team häufiger in der Nähe von Seelöwen auf, die normalerweise zum Beutespektrum von Schwertwalen zählen. Ob der polyglotte Wal aber wegen seiner Fremdsprachenkenntnisse entsprechenden Abstand von dieser Jagd nimmt, teilten die Forscher nicht mit.
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