Zoomotorik: Seelilien können Feinden davonlaufen
Ein ungewöhnliches Unterwasser-Rennen beobachteten Forscher der Universität von Michigan: Sie filmten in 430 Meter Wassertiefe Vertreter blumenförmiger Seelilien, die auf ihren blütenblätterähnlichen Kopfanhängen gezielt über den Meeresboden flitzten.
Die marinen, auf Stängeln angewachsenen Seelilien oder Crinoidea, die zu den Stachelhäutern zählen, galten lange als ebenso ortsgebundene, verwurzelte Organismen wie ihre in Gärten blühenden Namensvetter, denen sie auf den ersten Blick ähneln. Schon in den später 1980er Jahren hatten die Forscher sich allerdings darüber gewundert, dass die Tiere in Meerwasseraquarien offensichtlich über Nacht ihren Standort wechseln können.
Nun ertappten Wissenschaftler um Tomasz Baumiller vor den Bahamas ein Exemplar von Endoxocrinus parrae in flagranti beim Weglaufen – auf mehr als zehn Jahre alten Videobändern, welche die Forscher mühsam auf der Suche nach bewegten Motiven durchmustert hatten. Die Actionsequenzen vom Meeresboden belegen die ungewohnte Motorik der wandernden Seelilien: Sie krabbeln mit einzelnen Armen ihrer Tentakelkrone vorwärts und schleifen damit den abgerissenen Stiel hinter sich her.
Ein Grund für die Wanderlust sind übrigens missgünstige Verwandte der Seelilien – in freier Wildbahn dienen sie als Leibspeise von Seesternen und -gurken, die ebenfalls zu den Stachelhäutern zählen. In Anknabbergefahr geratene Lilien, vermuten die Forscher, brechen an einer Sollbruchstelle von ihrem Stängel ab und machen sich aus dem aufgewirbelten Sedimentstaub. Einen gewissen Vorsprung erkaufen die Flüchtenden sich offenbar mit der zurückgelassenen Stängelbasis, die den hungrigen Meeresjägern als Köder überlassen wird. Sollte das Ablenkungsmanöver nicht funktionieren und der Stachelhäuter-Räuber der flüchtigen Beute nachsetzen, wäre der Ausgang des Wettrennens übrigens offen, so Baumiller: Mit Spitzengeschwindigkeiten von drei bis vier Zentimetern in der Sekunde könnte die Seelilie etwa einer durchschnittlich flotten Seegurke durchaus das Wasser reichen.
Die marinen, auf Stängeln angewachsenen Seelilien oder Crinoidea, die zu den Stachelhäutern zählen, galten lange als ebenso ortsgebundene, verwurzelte Organismen wie ihre in Gärten blühenden Namensvetter, denen sie auf den ersten Blick ähneln. Schon in den später 1980er Jahren hatten die Forscher sich allerdings darüber gewundert, dass die Tiere in Meerwasseraquarien offensichtlich über Nacht ihren Standort wechseln können.
Nun ertappten Wissenschaftler um Tomasz Baumiller vor den Bahamas ein Exemplar von Endoxocrinus parrae in flagranti beim Weglaufen – auf mehr als zehn Jahre alten Videobändern, welche die Forscher mühsam auf der Suche nach bewegten Motiven durchmustert hatten. Die Actionsequenzen vom Meeresboden belegen die ungewohnte Motorik der wandernden Seelilien: Sie krabbeln mit einzelnen Armen ihrer Tentakelkrone vorwärts und schleifen damit den abgerissenen Stiel hinter sich her.
Ein Grund für die Wanderlust sind übrigens missgünstige Verwandte der Seelilien – in freier Wildbahn dienen sie als Leibspeise von Seesternen und -gurken, die ebenfalls zu den Stachelhäutern zählen. In Anknabbergefahr geratene Lilien, vermuten die Forscher, brechen an einer Sollbruchstelle von ihrem Stängel ab und machen sich aus dem aufgewirbelten Sedimentstaub. Einen gewissen Vorsprung erkaufen die Flüchtenden sich offenbar mit der zurückgelassenen Stängelbasis, die den hungrigen Meeresjägern als Köder überlassen wird. Sollte das Ablenkungsmanöver nicht funktionieren und der Stachelhäuter-Räuber der flüchtigen Beute nachsetzen, wäre der Ausgang des Wettrennens übrigens offen, so Baumiller: Mit Spitzengeschwindigkeiten von drei bis vier Zentimetern in der Sekunde könnte die Seelilie etwa einer durchschnittlich flotten Seegurke durchaus das Wasser reichen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.