Naturkatastrophen: Seismische Ereignisse finden sich in Überlieferungen wieder
Zahlreiche Überlieferungen der Ureinwohner an der Westküste Nordamerikas haben ihren Ursprung in starken Erdbeben, Hangrutschen, Tsunamis oder ähnlichen Naturkatastrophen. Wie sehr sie die Menschen geprägt haben, spiegelt sich noch Jahrhunderte später in der detaillierten Beschreibung einzelner Szenen wider, die sich erhält, obwohl normalerweise viele Einzelheiten bei der Weitergabe an die folgenden Generationen verloren gehen oder umgestaltet werden, erklärt Ruth Ludwin von der Universität von Washington in Seattle.
Ludwin und ihre Mitarbeiter analysierten die Geschichten rund um einen starken Naturgeist namens A'yahos, der häufig als doppelköpfige Schlange dargestellt wird. Sie stellten einen engen Zusammenhang von Ortsangaben in den Überlieferungen und tatsächlichen Störungszonen fest. In einem Fall konnten die Forscher sogar eine Ortsbeschreibung ableiten und an der aufgespürten Stelle mittels Lidar-Messungen einen längst vergrabenen und überwachsenen Hangrutsch riesigen Ausmaßes nachweisen [1].
In einer kürzlichen Analyse hatte die Forscherin mehrere Geschichten gefunden, die ein schweres Erdbeben um 1700 andeuten – indem beispielsweise von überlebenden Urgroßeltern berichtet wird oder von Großeltern, die andere Überlebende sahen [2]. Tatsächlich hatte sich damals Ende Januar ein Beben mit einer geschätzten Magnitude von neun ereignet – Spuren eines davon ausgelösten Tsunami zeigten sich auch in Japan.
Ludwin und ihre Mitarbeiter analysierten die Geschichten rund um einen starken Naturgeist namens A'yahos, der häufig als doppelköpfige Schlange dargestellt wird. Sie stellten einen engen Zusammenhang von Ortsangaben in den Überlieferungen und tatsächlichen Störungszonen fest. In einem Fall konnten die Forscher sogar eine Ortsbeschreibung ableiten und an der aufgespürten Stelle mittels Lidar-Messungen einen längst vergrabenen und überwachsenen Hangrutsch riesigen Ausmaßes nachweisen [1].
In einer kürzlichen Analyse hatte die Forscherin mehrere Geschichten gefunden, die ein schweres Erdbeben um 1700 andeuten – indem beispielsweise von überlebenden Urgroßeltern berichtet wird oder von Großeltern, die andere Überlebende sahen [2]. Tatsächlich hatte sich damals Ende Januar ein Beben mit einer geschätzten Magnitude von neun ereignet – Spuren eines davon ausgelösten Tsunami zeigten sich auch in Japan.
Zu den zentralen Merkmalen der zahlreichen Geschichten der Küstenvölker gehört, dass sie immer wieder Kämpfe schildern zwischen einem Donnervogel und einem Wal oder ähnlichen Figuren, die mit Wind, Donner oder Wasser assoziiert sind. Verschiedene Inhalte lassen sich als Sinnbilder für Erschütterungen und Überschwemmungen deuten: wenn der Greif beispielsweise von dem Wal ins Meer gezogen wird oder der vom Donnervogel gepackte und in die Höhe getragene Wal auf die Erde fällt. Die Überlieferungen im Zusammenhnag mit Erschütterungen und Überschwemmungen sind dabei regional unterschiedlich, offenbar abhängig davon, welche Folgen der Katastrophen die Einwohner erlebten.
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