Raumfahrt: Seit 40 Flügen unfallfrei: Ariane 5
26. November 2010, 19:39 Uhr MEZ: Auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zündet das Haupttriebwerk einer Ariane 5 ECA, nur rund sieben Sekunden später hob die Rakete mit den beiden Satelliten Hylas 1 und Intelas 17 ab. In einer Höhe von 69 Kilometern erfolgte die Abtrennung der Booster, das Haupttriebwerk brannte noch weitere sechs Minuten. Dann übernahm die ESC-A-Oberstufe den Transport und setzte schließlich nach rund 15 Minuten erst den Satelliten Intelsat 17 und nochmals sieben Minuten später Hylas 1 auf geostationären Umlaufbahnen aus.
Hylas 1, der "highly adaptable satellite" (sehr anpassungsfähiger Satellit) ist ein hochmoderner, vielfältig einsetzbarer Kommunikationssatellit, über den für kommerzielle Auftraggeber Breitbandinternet- sowie normale Telefonverbindungen laufen sollen. Bei einer Länge von 33,5 Grad West stationiert, ist eine Mindestbetriebsdauer von 15 Jahren vorgesehen. Intelsat 17 ist ebenfalls ein Kommunikationssatellit. Auf einer Position bei 66 Grad Ost soll er vor allem Afrika, Asien, Europa und den mittleren Osten mit Fernsehprogrammen versorgen.
Das Besondere an diesem Satellitenstart ist jedoch die Trägerrakete vom Typ Ariane 5. Mit diesem Start gelang nämlich der 40. erfolgreiche Einsatz in Folge. Seit dem 9. April 2003 verlief jeder Flug einwandfrei.
Dabei begann die Erfolgsserie mit einer Panne. Der Erststart der Rakete am 4. Juni 1996 schlug fehl. 37 Sekunden nach dem Start hielt sie die aerodynamischen Belastungen während des Steigflugs nicht mehr aus und sprengte sich aus Sicherheitsgründen selbst in die Luft. Der Grund war ein Softwarefehler, man hatte einfach das Trägheitsnavigationssystem der Ariane 4 übernommen. Es reagierte jedoch ungenügend und passte nicht zu den Anforderungen der neuen, viel größeren Rakete. In der Folge führte dies zu einer Fehlinterpretation des Navigationsrechners über die Fluglage und die Rakete brach förmlich auseinander.
Auch der nächste Start im Oktober 1997 war nur ein Teilerfolg, weil eine zu niedrige Umlaufbahn erreicht wurde. Erst ein Jahr später, am 21. Oktober 1998, startete die Ariane 5 zum ersten Mal plangemäß. Der letzte echte Fehlschlag ereignete sich am 11. Dezember 2002, als die Rakete mit einem Kommunikationssatelliten abstürzte.
Heute gehören fünf verschiedene Versionen zur Ariane-5-Familie: Ariane 5G, Ariane 5G+, Ariane 5GS, Ariane 5ECA und Ariane 5ES ATV, die sich für unterschiedliche Zwecke, verschiedene Nutzlasten und Startgewichte einsetzen lassen. So wurde am 9. März 2008 die Ariane 5ES ATV zum Start des "Automated Transfer Vehicle", einem unbemannten Weltraumfrachter, zur internationalen Raumstation ISS benutzt. Eine sechste Variante der Ariane 5, die Ariane 5ME, ist derzeit in der Entwicklung. Sie soll um das Jahr 2016 die stärkste europäische Trägerrakete werden. Sie soll Nutzlasten bis zu einem Gewicht von 11,2 bis 11,6 Tonnen auf geostationäre Umlaufbahnen befördern.
Manfred Holl/Barbara Wolfart
Hylas 1, der "highly adaptable satellite" (sehr anpassungsfähiger Satellit) ist ein hochmoderner, vielfältig einsetzbarer Kommunikationssatellit, über den für kommerzielle Auftraggeber Breitbandinternet- sowie normale Telefonverbindungen laufen sollen. Bei einer Länge von 33,5 Grad West stationiert, ist eine Mindestbetriebsdauer von 15 Jahren vorgesehen. Intelsat 17 ist ebenfalls ein Kommunikationssatellit. Auf einer Position bei 66 Grad Ost soll er vor allem Afrika, Asien, Europa und den mittleren Osten mit Fernsehprogrammen versorgen.
Das Besondere an diesem Satellitenstart ist jedoch die Trägerrakete vom Typ Ariane 5. Mit diesem Start gelang nämlich der 40. erfolgreiche Einsatz in Folge. Seit dem 9. April 2003 verlief jeder Flug einwandfrei.
Dabei begann die Erfolgsserie mit einer Panne. Der Erststart der Rakete am 4. Juni 1996 schlug fehl. 37 Sekunden nach dem Start hielt sie die aerodynamischen Belastungen während des Steigflugs nicht mehr aus und sprengte sich aus Sicherheitsgründen selbst in die Luft. Der Grund war ein Softwarefehler, man hatte einfach das Trägheitsnavigationssystem der Ariane 4 übernommen. Es reagierte jedoch ungenügend und passte nicht zu den Anforderungen der neuen, viel größeren Rakete. In der Folge führte dies zu einer Fehlinterpretation des Navigationsrechners über die Fluglage und die Rakete brach förmlich auseinander.
Auch der nächste Start im Oktober 1997 war nur ein Teilerfolg, weil eine zu niedrige Umlaufbahn erreicht wurde. Erst ein Jahr später, am 21. Oktober 1998, startete die Ariane 5 zum ersten Mal plangemäß. Der letzte echte Fehlschlag ereignete sich am 11. Dezember 2002, als die Rakete mit einem Kommunikationssatelliten abstürzte.
Heute gehören fünf verschiedene Versionen zur Ariane-5-Familie: Ariane 5G, Ariane 5G+, Ariane 5GS, Ariane 5ECA und Ariane 5ES ATV, die sich für unterschiedliche Zwecke, verschiedene Nutzlasten und Startgewichte einsetzen lassen. So wurde am 9. März 2008 die Ariane 5ES ATV zum Start des "Automated Transfer Vehicle", einem unbemannten Weltraumfrachter, zur internationalen Raumstation ISS benutzt. Eine sechste Variante der Ariane 5, die Ariane 5ME, ist derzeit in der Entwicklung. Sie soll um das Jahr 2016 die stärkste europäische Trägerrakete werden. Sie soll Nutzlasten bis zu einem Gewicht von 11,2 bis 11,6 Tonnen auf geostationäre Umlaufbahnen befördern.
Manfred Holl/Barbara Wolfart
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben