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Astronomie: Seltene Ringgalaxie aus dem jungen Universum entdeckt

Die Ringgalaxie R5519 entstand vor mehr als elf Milliarden Jahren durch einen galaktischen Zusammenstoß. Nun liefert sie Forschern Einblicke in die Anfangszeit des Universums.
Künstlerische Darstellung der Ringgalaxie R5519

Mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble sind Forscher erstmals auf eine Ringgalaxie gestoßen, die entstanden ist, als das Universum noch jung war. R5519 zeigt sich so, wie sie vor ungefähr elf Milliarden Jahren aussah und hat in etwa die Masse der Milchstraße. Im Gegensatz zu unserer Heimatgalaxie erinnert sie mit ihrer kreisrunden Form allerdings eher an einen Donut, in dessen Mitte ein riesiges Loch klafft.

R5519 bringt in etwa 50-mal mehr neue Sterne hervor als unser Milchstraßensystem, schreibt das Team um Tiantian Yuan vom Australian Research Council Centre of Excellence for All Sky Astrophysics in 3 Dimensions im Fachmagazin »Nature Astronomy«. Die Entstehung neuer Sterne würde sich dabei aber auf die äußeren Regionen der Welteninsel konzentrieren.

R5519 hat ihre ungewöhnliche Form vermutlich durch die Kollision mit einer anderen Galaxie erlangt – und das nur rund drei Milliarden Jahre nach dem Urknall. Das erhelle auch die Entstehungsgeschichte von Spiralgalaxien, erklären die Forscher. Denn um nach einer Kollision als Ringgalaxie zu enden, muss sie bereits vorher von einer dünnen Scheibe aus Gas und Staub umgeben worden sein – ein zentrales Merkmal von Spiralgalaxien. Die galaktische Scheibe der Milchstraße ist erst vor rund neun Milliarden Jahren entstanden. Die Forscher werten die Entdeckung von R5519 deshalb als Zeichen dafür, dass entsprechende Prozesse schon viel länger im Universum stattfinden.

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