Neuseeland: Seltene Vögel sterben bei Tierschutz-Versuch
Eine Gruppe extrem seltener neuseeländischer Vögel ist trotz aller Bemühungen um ihren Schutz von einer Insel in der Tasmansee geflohen und vermutlich tot. Das hat das Naturschutzministerium am Mittwoch mitgeteilt.
Schätzungen zufolge gibt es nur noch knapp 250 »Tūturuatu« – der Maori-Name für Chathamregenpfeifer – in freier Wildbahn. Um einen Teil von ihnen besser zu schützen und die Population zu stärken, hatten Tierschützer dem Ministerium zufolge zwischen Februar und August 2020 34 jugendliche Vögel auf die als raubtierfrei bekannte Mana-Insel vor der Nordinsel des Pazifikstaats gebracht. Die Tiere seien jedoch nach ihrer Freilassung zurück auf das Festland geflogen und dort Katzen, Ratten und Hähnen zum Opfer gefallen.
Einige Vögel wurden lebend gefunden und mit Funksendern ausgestattet zurück nach Mana Island gebracht. Dort seien sie aber offenbar von Falken gefressen worden. Nur zwei Exemplare überlebten. Ein Tūturuatu ist nun in einem Zentrum für Wildtiere, der andere wurde auf dem Festland gesichtet. »Wir wissen jetzt, dass einige ihrer weniger glücklichen Artgenossen auf der Speisekarte eines Kārearea (neuseeländischer Falke) standen, der sich anscheinend in der Zwischenzeit auf Mana Island niedergelassen hat«, schreibt das Ministerium in seiner Pressemitteilung.
Gut gemeint, aber leider gescheitert
Es sei ein komplexes Unterfangen, das Überleben einer vom Aussterben bedrohten Art zu sichern, hieß es zu dem fehlgeschlagenen Experiment. Das Debakel von Mana Island habe die Forscher jedoch viel für künftige Bemühungen zum Schutz und zur Erhaltung des Tūturuatu gelehrt.
Die monogam lebenden Chathamregenpfeifer können bis zu 20 Zentimeter groß werden und haben einen auffälligen orangeroten Schnabel mit einer schwarzen Spitze. Beim erwachsenen Männchen sind die Stirn, das Gesicht, der Nacken und das Kehlband schwarz, beim Weibchen braun. Oberkopf und Gesicht sind durch einen weißen Ring getrennt.(dpa/asw)
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