Sonnensystem: Seltenes Isotop auf Venus und Mars entdeckt
In der Atmosphäre der Planeten Mars und Venus spürten Forscher ein seltenes Molekül auf, das womöglich den Treibhauseffekt auf der Venus beeinflusst.
Im April 2006 fing ein europäisches Team um Jean-Loup Bertaux vom Service d'Aéronomie der französischen Forschungsorganisation CNRS mit einem Instrument an Bord der um die Venus kreisende Raumsonde Venus Express das Licht der Sonne auf, während sie langsam hinter dem Planeten verschwand. Dies ermöglichte ihnen die Wellenlängen zu untersuchen, die von der Venus-Atmosphäre absorbiert werden und Rückschlüsse auf ihre Zusammensetzung zu ziehen.
Im infraroten Teil des Spektrums stießen die Forscher auf eine Signatur, die sie zunächst keinem Element oder Molekül zuordnen konnten. Im Dezember desselben Jahres entdeckten Mike Mumma vom Goddard Space Flight Center der Nasa in Maryland und seine Kollegen in Spektren der Marsatmosphäre ein identisches Absorptionsmuster bei dieser Wellenlänge.
Die Atmosphären von Mars und Venus bestehen zu 95 Prozent aus Kohlendioxid, auch wenn diejenige von Venus viel dichter ist. Die Wissenschaftler vermuten nun, dass es sich bei ihrem Fund um eine exotische Form von Kohlendioxid mit schweren Sauerstoffisotopen handelt. Anders als bei der normalen Verbindung enthält dabei der Kern eines O-Atoms zwei Neutronen mehr.
Bisher hatte allerdings noch niemand beobachtet, dass dieses Molekül die festgestellte Wellenlänge absorbieren kann. Mehrere unabhängige Arbeitsgruppen prüften den Erklärungsversuch und machen nun einen Prozess verantwortlich, der nur in diesem Sauerstoff-Isotop möglich ist. Da das Molekül auf diese Weise mehr Energie aufnahmen kann, glauben die Forscher, dass es auch mehr zum Treibhauseffekt beiträgt als gewöhnliches Kohlendioxid.
In der Erdatmosphäre macht dieses Sauerstoff-Isotop etwa ein Prozent der Sauerstoff-Atome in Kohlendioxid aus. Da hier aber 250 000 Mal weniger Kohlendioxid als in der Venusatmosphäre vorliegen, dürfte der Beitrag zur Erderwärmung zu vernachlässigen sein. (mp)
Im April 2006 fing ein europäisches Team um Jean-Loup Bertaux vom Service d'Aéronomie der französischen Forschungsorganisation CNRS mit einem Instrument an Bord der um die Venus kreisende Raumsonde Venus Express das Licht der Sonne auf, während sie langsam hinter dem Planeten verschwand. Dies ermöglichte ihnen die Wellenlängen zu untersuchen, die von der Venus-Atmosphäre absorbiert werden und Rückschlüsse auf ihre Zusammensetzung zu ziehen.
Im infraroten Teil des Spektrums stießen die Forscher auf eine Signatur, die sie zunächst keinem Element oder Molekül zuordnen konnten. Im Dezember desselben Jahres entdeckten Mike Mumma vom Goddard Space Flight Center der Nasa in Maryland und seine Kollegen in Spektren der Marsatmosphäre ein identisches Absorptionsmuster bei dieser Wellenlänge.
Die Atmosphären von Mars und Venus bestehen zu 95 Prozent aus Kohlendioxid, auch wenn diejenige von Venus viel dichter ist. Die Wissenschaftler vermuten nun, dass es sich bei ihrem Fund um eine exotische Form von Kohlendioxid mit schweren Sauerstoffisotopen handelt. Anders als bei der normalen Verbindung enthält dabei der Kern eines O-Atoms zwei Neutronen mehr.
Bisher hatte allerdings noch niemand beobachtet, dass dieses Molekül die festgestellte Wellenlänge absorbieren kann. Mehrere unabhängige Arbeitsgruppen prüften den Erklärungsversuch und machen nun einen Prozess verantwortlich, der nur in diesem Sauerstoff-Isotop möglich ist. Da das Molekül auf diese Weise mehr Energie aufnahmen kann, glauben die Forscher, dass es auch mehr zum Treibhauseffekt beiträgt als gewöhnliches Kohlendioxid.
In der Erdatmosphäre macht dieses Sauerstoff-Isotop etwa ein Prozent der Sauerstoff-Atome in Kohlendioxid aus. Da hier aber 250 000 Mal weniger Kohlendioxid als in der Venusatmosphäre vorliegen, dürfte der Beitrag zur Erderwärmung zu vernachlässigen sein. (mp)
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