Direkt zum Inhalt

News: Seltsame Steinvertiefungen geben Wissenschaftlern Rätsel auf

Geheimnisvolle Markierungen in verschiedenen, bislang unbekannten Formen lassen Archäologen in Großbritannien über Ursprung und Bedeutung rätseln. Die Vertiefungen, die offenbar nicht natürlichen Ursprungs sind, wurden in einen frei liegenden Sandstein-Felsen geschlagen. Konkave kugelförmige Mulden von etwa 20 Zentimetern Durchmesser, lang gezogene Vertiefungen vergleichbarer Größe, die ein wenig an Fußabdrücke erinnern, und herzförmige Strukturen sind zu erkennen. Der genaue Fundort wird aus Sicherheitsgründen geheim gehalten, grob befindet er sich jedoch in der Nähe des Ortes Wooler im Norden von Northumberland unweit der englisch-schottischen Grenze.

Ein Landarbeiter hatte die geheimnisvollen Markierungen entdeckt und die beiden Forscher Aron Mazel sowie Stan Beckensall von der University of Newcastle auf den Fund aufmerksam gemacht. Die Experten für prähistorische Felskunst waren bei Feldarbeiten gerade damit beschäftigt, die für Großbritannien typischen cup-and-ring-Markierungen zu untersuchen. Dabei handelt es sich um prähistorische Ritzungen aus meist konzentrischen Ringen, die mitunter ganze Steine bedecken. Insbesondere die Region Northumberland ist bekannt für diese Art von Felskunst.

Laut Mazel hätten hier schon im Mesolithikum vor 10 000 Jahren Menschen gelebt, der Forscher vermutet jedoch, dass die neu entdeckten Markierungen nach den cups-and-rings-Ritzungen entstanden – vielleicht in den letzten 3000 Jahren, jedenfalls nicht in den letzten 15 bis 20 Jahren. Auch Kollegen des English Heritage und der Royal Comission on the Ancient and Historical Monuments of Scotland konnten bislang nicht zur Lösung des Rätsels beitragen. Bislang hätte noch niemand dergleichen gesehen.

Da die Vertiefungen sehr präzise in den Fels getrieben wurden, vermuten die Forscher, dass den Schöpfern zumindest Metallwerkzeuge zur Verfügung standen. Es könne andererseits aber auch sein, dass die Mulden beim Schärfen von Metallen entstanden sind. Selbst frühe mittelalterliche Mönche oder Eremiten, die in der Nähe der Sandsteinfelsen in Northumberland lebten, brachten die Wissenschaftler schon in Verbindung mit den seltsamen Markierungen. Bislang ist jedoch alles reine Spekulation. Deshalb ist nun auch die britische Bevölkerung aufgerufen, eigene Erklärungen abzugeben beziehungsweise eventuell von ähnlichen Funden zu berichten.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.