News: Senioren verreisen immer öfter und länger
Allerdings ist die Zielgruppe der Senioren in ihrem Reiseverhalten und touristischem Bedarf sehr unterschiedlich. Status, Bildung, Einkommen und Reiseerfahrung beeinflussen die Tourismusaktivitäten:
So gibt es die Gruppe der "Repräsentativ – Prestigeorientierten" (1,3 Millionen Personen) mit hoher Neigung zu Kurz- und Auslandsreisen. Sie unternehmen Kreuzfahrten und Fernreisen, spielen Golf und gehen zum Hochseefischen oder halten sich in schicken Bade- oder Wintersportorten auf, besuchen prominente Kultur- und Sportereignisse.
Die "Junggebliebenen Singles" (0,7 Mio.) machen gerne sportiven Urlaub , vornehmlich auf Auslands- und Fernreisen.
"Gepflegten Genuß" im Urlaub wünscht sich eine Gruppe von rund 7,1 Millionen Personen. Sie bevorzugen Studien- und Bildungsreisen, betätigen sich aber auch sportlich in gepflegtem Ambiente, machen auch mal Fitneß- oder Schönheitsurlaub.
Die "kritisch-alternativen" Senioren (1,1 Mio.) mit hohem Interesse an fremden Kulturen und Lebensformen präferieren Individualreisen und "sanften Tourismus", machen Hobby- und Studienreisen, Wanderurlaub und Urlaub auf dem Bauernhof.
Aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen lassen sich grundsätzlich zwei unterschiedliche Bedarfsgruppen herausstellen. Zum einen die Senioren, die nur wenig von altersbedingten Einschränkungen betroffen und noch sehr mobil sind. Diese "Neuen Alten" können auch im Alter weitgehend "normale" touristische Angebote nutzen. Zum anderen die Senioren, die bereits von altersbedingten Einschränkungen betroffen sind und auf spezifische Hilfestrukturen während des Urlaubs angewiesen sind. Dies kann von Unterstützungsangeboten zur Bewältigung alltäglicher Lebenssituationen über altengerechte Infrastrukturen bis zur medizinischen Versorgung reichen. Seniorengerechte Reiseangebote existieren bislang jedoch nur in unzureichendem Masse. Knapp 4 Millionen Menschen über 50 Jahre verreisten 1995 aus Gesundheitsgründen nicht mehr, bis zum Jahr 2005 werden es rund 7 Millionen Menschen sein. Hier sollten neue Reiseangebote im Seniorenmarkt geschaffen werden. Das Institut Arbeit und Technik beschäftigt sich im Rahmen des im Teutoburger Wald angesiedelten Projektes "Tourismus in einer alternden Gesellschaft" mit der bedarfsgerechten Gestaltung von Seniorenreisen.
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