News: Sesshafte Invasoren
Durch die ansteigenden Temperaturen dringen wärmeliebende Arten immer weiter in kältere Regionen vor. Dies gilt auch für die amerikanische Atlantikküste, bei der zunehmend neue Arten von Seescheiden gefunden werden. Diese neuen sesshaften Meeresbewohner mögen vor allem milde Winter.
Ihre Verwandtschaft zu uns Menschen ist nur schwer zu erahnen. Dennoch gehören die meeresbewohnenden Seescheiden oder Ascidien zu dem gleichen Tierstamm – dem Stamm Chordata – wie auch alle Wirbeltiere. Nur die freischwimmende Larve der Ascidien besitzt noch die charakteristische Chorda, aus der bei den Wirbeltieren die Wirbelsäule entsteht. Hat die Larve ein ihr zusagendes Heim – einen Stein, eine Muschelschale oder auch einen Schiffsrumpf – gefunden, saugt sie sich mit dem Mund fest, entledigt sich ihres Schwanzes samt Chorda und fristet ihr zukünftiges Dasein als sesshafter Wasserfiltrierer.
Und diese urtümlichen Meeresbewohner könnten sich als Vorboten für Klimaveränderungen erweisen, wie John Stachowicz von der University of California in Davis jetzt herausfand. Seit längerem war Meeresforschern bekannt, dass an der nordamerikanischen Atlantikküste heimische Arten zunehmend durch Neuankömmlinge verdrängt werden. So wanderte bereits in der Mitte der siebziger Jahre am Sund von Long Island in Connecticut die koloniebildende Ascidie Botrylloides violaceus aus Japan ein. In der Mitte der achtziger Jahre folgte aus Europa Ascidiella aspersa, und seit Ende der achtziger Jahre fühlt sich Diplosoma listerianum von den Bermudas in Nordamerika wohl.
Seit 1991 verfolgt nun Stachowicz zusammen mit seinen Kollegen das Vordringen der sesshaften Invasoren bei Long Island. Woche für Woche nahmen die Forscher Proben, bestimmten und zählten die Arten aus und verglichen ihre Daten mit den über die Jahre gemessenen Wassertemperaturen.
Dabei stellte sich heraus, dass die Neuankömmlinge weniger von den angestiegenen Durchschnittstemperaturen angezogen wurden. Viel wichtiger waren für sie milde Winter: In jedem Sommer, der auf einem warmen Winter folgte, setzten sich die Larven der Eindringlinge früher fest als die einheimischen Ascidien und übertrafen diese schließlich zahlenmäßig um das Doppelte. Nach einem kalten Winter blieben dagegen die Ureinwohner um das Fünffache in der Überzahl.
Der Unterschied zwischen dem wärmsten und dem kältesten Winter betrug dabei nur drei Grad Celsius. Dies zeigt nach Ansicht der Wissenschaftler den großen biologischen Effekt, den bereits geringe Temperaturveränderungen erzielen können. Andererseits reagieren die Tiere nicht auf Jahresdurchschnittstemperaturen, sondern auf Temperaturextremwerte. Dies erschwert Voraussagen über die ökologischen Folgen von Klimaveränderungen.
Und diese urtümlichen Meeresbewohner könnten sich als Vorboten für Klimaveränderungen erweisen, wie John Stachowicz von der University of California in Davis jetzt herausfand. Seit längerem war Meeresforschern bekannt, dass an der nordamerikanischen Atlantikküste heimische Arten zunehmend durch Neuankömmlinge verdrängt werden. So wanderte bereits in der Mitte der siebziger Jahre am Sund von Long Island in Connecticut die koloniebildende Ascidie Botrylloides violaceus aus Japan ein. In der Mitte der achtziger Jahre folgte aus Europa Ascidiella aspersa, und seit Ende der achtziger Jahre fühlt sich Diplosoma listerianum von den Bermudas in Nordamerika wohl.
Seit 1991 verfolgt nun Stachowicz zusammen mit seinen Kollegen das Vordringen der sesshaften Invasoren bei Long Island. Woche für Woche nahmen die Forscher Proben, bestimmten und zählten die Arten aus und verglichen ihre Daten mit den über die Jahre gemessenen Wassertemperaturen.
Dabei stellte sich heraus, dass die Neuankömmlinge weniger von den angestiegenen Durchschnittstemperaturen angezogen wurden. Viel wichtiger waren für sie milde Winter: In jedem Sommer, der auf einem warmen Winter folgte, setzten sich die Larven der Eindringlinge früher fest als die einheimischen Ascidien und übertrafen diese schließlich zahlenmäßig um das Doppelte. Nach einem kalten Winter blieben dagegen die Ureinwohner um das Fünffache in der Überzahl.
Der Unterschied zwischen dem wärmsten und dem kältesten Winter betrug dabei nur drei Grad Celsius. Dies zeigt nach Ansicht der Wissenschaftler den großen biologischen Effekt, den bereits geringe Temperaturveränderungen erzielen können. Andererseits reagieren die Tiere nicht auf Jahresdurchschnittstemperaturen, sondern auf Temperaturextremwerte. Dies erschwert Voraussagen über die ökologischen Folgen von Klimaveränderungen.
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