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Pflanzenphysiologie: Setzen Pflanzen doch kein Methan frei?

Lebende Pflanzen emittieren vielleicht doch kein Methan, wie nun Forscher um Tom Dueck von Plant Research International im niederländischen Wageningen herausgefunden haben. Im Januar 2006 machten entsprechende Meldungen Schlagzeilen, nach denen die Vegetation eine der größten Methanquellen sei – mit den entsprechenden Folgen für den globalen Treibhauseffekt sowie möglicherweise den Klimawandel.

Dueck und seine Kollegen widerlegten nun aber diese Ergebnisse deutscher Forscher um Frank Keppler vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Sie versorgten sechs verschiedene Pflanzenarten – darunter Mais, Salbei und Weizen – in einem Gewächshaus mit Kohlendioxid, dessen Kohlenstoff ausschließlich vom Isotop C-13 gestellt wurde. Trotz des verwendeten, sehr sensiblen foto-akustischen Laser-Spektrometers konnte die niederländische Gruppe anschließend keinerlei Methan messen, das mit diesem Isotop bestückt war: Die Vegetation fiele als potenzielle Methanquelle demnach aus.

Dueck vermutet deshalb, dass Kepplers Ergebnisse von Methan verfälscht wurde, das noch im damals verwendeten Boden oder in Zellzwischenräumen der Pflanzen verblieben war und erst nach Versuchsbeginn ausgaste. Sein deutscher Kollege vertraut allerdings weiterhin seinen Resultaten und sieht in dem von Dueck verwendeten Kohlendioxid eine Fehlerquelle, da damit keine natürlichen Methan-Emissionen hervorgerufen werden könnten. Beide Seiten warten nun auf die Ergebnisse von Dritten. (dl)

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