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Seuche: Gemischte Zahlen zu Ebola

Immer noch hat die Ebolakrise Teile Westafrikas fest im Griff. Positiven Trends in Guinea und Liberia steht eine Verschärfung in Sierra Leone gegenüber - und in Mali droht neue Gefahr.
Ebolavirus

Bis zum Stand 12. November zählte die Weltgesundheitsorganisation WHO in den vor allem von Ebola betroffenen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone offiziell mehr als 14 000 Fälle und 5106 Tote. Die WHO geht allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. In Liberia und Guinea scheinen die Gegenmaßnahmen momentan offensichtlich zu greifen, denn die Fallzahlen steigen nicht mehr weiter stark an, stattdessen geht die Zahl der wöchentlichen Neuerkrankungen zurück. Dagegen sind die Berichte aus Sierra Leone weiterhin Besorgnis erregend, wo innerhalb einer Woche bis zum 9. November mehr als 420 Fälle neu bekannt wurden; Schwerpunkte der Infektionswelle sind neben der Hauptstadt Freetown vor allem Bezirke im Norden und Westen des Landes. Womöglich ist dies noch eine Spätfolge der strikten Ausgangssperre im Land, die Ende September galt. Derartige Zwangsquarantänen könnten kontraproduktiv sein, befürchten manche Mediziner.

Mit Sorge blickt die WHO zudem auf den Nachbarstaat Mali, wo drei weitere Todesfälle durch Ebola nachgewiesen wurden. Bereits am 24. Oktober gab es ein totes Kind im Land, das zuvor aus Guinea eingereist war. Anschließende Kontrollen erbrachten jedoch keine weitere Ansteckung. Nun aber war offensichtlich auch ein muslimischer Geistlicher betroffen, der nach seinem Ableben in der Hauptstadt Bamako rituell gewaschen und anschließend in seinem Heimatort bestattet wurde – eine heikle Zeremonie: Ebolatote sind höchst infektiös, so dass jeder, der mit ihnen in Kontakt kommt, angesteckt werden kann. Im Umfeld des Imams wurden nun mehrere Todesfälle bekannt, die womöglich mit Ebola zusammenhängen. Eine Ausweitung der Krise auf Mali erscheint also möglich.

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