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Sex, Geld & Lügen: Geheimnisse belasten die Seele

Wenn wir Dinge geheim halten, denken wir öfter über sie nach - und je häufiger wir das tun, desto schlechter geht es uns damit, sagt eine neue Studie.
Ein dickes Büchlein mit einer darum gewickelten Kette, die mit einem Vorhängeschloss gesichert ist. Was uns daran hindert, die Kette einfach nach oben oder unten von dem Buch herunter zu schieben, bleibt unklar.

Geheimnisse zu haben ist normal – aber auch eine Last. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe um Michael L. Slepian von der Columbia University in New York. Wie das Team Anfang Mai 2017 im "Journal of Personality and Social Psychology" berichtete, bezieht sich die wichtigste Gruppe von Geheimnissen auf Sex. Ganz oben sind dabei sexuelle Fantasien mit anderen Personen als jener, mit der man zu diesem Zeitpunkt liiert ist: Etwa die Hälfte der Versuchspersonen gab an, solche Gedanken vor der Welt zu verbergen. Auch ungewöhnliche sexuelle Fantasien halten die meisten Menschen geheim. Während es gelegentlich sinnvoll sein mag, nicht alles zu erzählen, üben Geheimnisse eine emotionale Belastung aus, berichtet Slepian. Ursache ist nach seinen Angaben, dass wir immer wieder spontan an diese denken. Je häufiger man das tut, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für ein unterdurchschnittliches Wohlbefinden.

Für die Untersuchung ließ die Gruppe 600 im Internet rekrutierte Versuchspersonen einen eigens konzipierten Fragebogen ausfüllen, der nicht nur die Geheimnisse abfragte, sondern auch den Umgang damit sowie mögliche psychische Folgen. Zusätzlich überprüfte sie ihre Ergebnisse, indem sie weitere 200 Fragebögen im New Yorker Central Park an überwiegend ausländische Touristen verteilte und die Ergebnisse auswertete. Diese Versuchspersonen hatten häufiger mindestens eine Vertrauensperson, die Ergebnisse ähnelten sich jedoch. Neben Sex rangieren finanzielle Schwierigkeiten und Unzufriedenheit mit Partnerschaft und Umfeld relativ hoch auf der Skala der geheimsten Dinge. Dem gegenüber gaben zwar viele Versuchspersonen an, Unzufriedenheit im Beruf erlebt zu haben; unter Dingen, die man geheim hält, liegt das jedoch eher im Mittelfeld.

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