Chinesische Raumfahrt: Shenzhou-9 ist zur Erde zurückgekehrt
Die Landung der Rückkehrkapsel des chinesischen Raumschiffs Shenzhou-9 (Göttliches Schiff) erfolgte in der Inneren Mongolei um 10:05 Uhr Ortszeit, beziehungsweise 04:05 Uhr MESZ. Das Aufsetzen war etwas holprig, die Kapsel rollte dabei ein wenig auf der Steppe herum und überschlug sich einmal, bis sie endgültig zum Stillstand kam. An Bord der Kapsel befanden sich drei Taikonauten, darunter die erste Chinesin im Weltraum.
Das Raumschiff Shenzhou-9 war am 16. Juni gestartet und dockte zwei Tage später am Raumstationstestmodul Tiangong-1 (Himmlischer Palast) an. Das Andockmanöver erfolgte automatisch und die drei Besatzungsmitglieder konnten schon wenig später in die Station hineinschweben. Später in der Mission dockte das Raumschiff wieder ab und die drei Taikonauten führten ein manuelles Andockmanöver zu Übungszwecken durch, was ohne Probleme gelang. Nach rund zehn Tagen an Bord von Tiangong-1 koppelten die drei Taikonauten ihre Raumkapsel endgültig ab und machten sich auf den Heimweg. Nach einer Dauer von 13 Tagen war damit der bislang längste chinesische Raumflug zu Ende.
Das Raumstationstestmodul Tiangong-1 wiegt rund 8,5 Tonnen und ist ein Prototyp für eine größere permanente Raumstation Chinas. Es wurde im September 2011 gestartet und soll rund zwei Jahre in Betrieb bleiben. Die nächste bemannte Mission Shenzhou-10 soll ebenfalls Tiangong-1 anfliegen. Um das Jahr 2020 plant die Volksrepublik China den Start einer großen Raumstation mit einer Masse von 60 Tonnen. Sie soll in ihren Dimensionen etwa dem US-Raumlabor Skylab Anfang der 1970er Jahre entsprechen. Im Blog-Beitrag von Eugen Reichl finden Sie weitere Details und Bilder zur Landung.
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