News: SHIV-Impfung bei Affen erfolgreich
In einer dreijährigen Studie unter der Leitung von Harriet Robinson wurden Kombinationen aus drei verschiedenen Impfformen und zwei unterschiedlichen Verabreichungsarten verglichen. Als erfolgversprechendster Kandidat zeigte sich ein Verfahren, das aus zwei Schritten besteht: Zuerst erfolgt eine Art Grundierung des Immunsystems. Dabei werden dem Körper Gene aus der DNA von SHIV verabreicht, nach deren Vorlage bestimmte SHIV-Proteine produziert werden. Das Immunsystem zeigt auf diese Proteine eine erste Reaktion. Dieser Grundierung folgte in der Studie nach 46 und 66 Wochen eine zweite Immunisierung. Dabei fanden Pockenviren als trojanische Pferde Verwendung. Sie dringen in die Zellen ein und produzieren dort große Mengen der SHIV- Proteine. Das Virus kann sich nicht selbst vermehren, so daß eine ungewollte Verbreitung ausgeschlossen ist. Bei einem Vergleich der unterschiedlichen Verabreichungsformen zeigte sich die Injektion des DNA-Impfstoffes durch die Haut wirkungsvoller als die Benutzung sogenannter Genkanonen. Bei dieser Methode beschießt man die Zellen mit winzigen Goldkügelchen, auf denen sich DNA befindet.
Die Impfung hielt das Virus über eine Zeitdauer von 62 Wochen in Schach. Während dieser Zeit wurden die Tieren starken SHIV-Attacken ausgesetzt. Während bei nicht-geimpften Tieren Milliarden Viren im Blut vorgefunden wurden, lagen sie bei den geimpften Tieren unterhalb der Nachweisgrenze.
Siehe auch:
- Spektrum-Ticker vom 21.11.1997
"Natürliche Immunität gegen AIDS "
(Nur für Ticker-Abonnennten zugänglich)
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