News: Sichelförmige Blutkörperchen
Julia Brittain und ihre Kollegen von der University of North Carolina haben nun den vermutlichen Mechanismus aufgeklärt, der die roten Blutkörperchen an die Blutgefäßwände "festklebt": Für ihre Untersuchungen benutzten die Forscher ein System, das den Blutfluss und die "abgeschnittenen" Bedingungen sowie andere Charakteristika wie Temperatur und Druck in den Blutgefäßen nachstellte. Mithilfe von Antikörpertests entdeckten sie, dass das Protein IAP (integrin-associated protein) auf der Oberfläche der missgestalteten Blutzellen an das Protein Thrombospondin der Blutgefäßwände bindet und so den Blutfluss blockiert.
Im Blutplasma der erkrankten Personen ist zudem der Gehalt an Thrombospondin erhöht. Dieser Umstand kann die Krise mitherbeiführen, wenn das zirkulierende Thrombospondin wie ein Klebstoff wirkt und die sichelförmigen Zellen zusammenpappt. Durch die Krankheit geschädigte Blutgefäßwände verstärken eventuell die Verstopfung, da die beiden Proteine leichter miteinander reagieren.
Das Protein IAP ist nun die neue therapeutische Zielscheibe, um zu verhindern, dass die deformierten Blutkörperchen an den Gefäßen haften. "Als nächsten Schritt werden wir unsere Resultate in einem Maus-Modell der Sichelzellenanämie testen und mögliche Blocker bewerten", erläutert Brittain. "Wir sind noch immer Jahre von einer medizinischen Anwendung entfernt, aber wir sind bereits weiter als vor einem Jahr."
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