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Tasmanien: Sie kamen, sahen und löschten aus

Weltweit verschwanden gegen Ende der letzten Eiszeit unzählige Arten von der Bildfläche – warum, das wird immer wieder heftig diskutiert. Was die skurrile Tierwelt Tasmaniens betrifft, so schien bisher gewiss, dass allein heftige Klimaschwankungen für das Aussterben von Riesenwombats, Beuteltapiren und vielen anderen großen Säugetieren verantwortlich waren. Der Beweis: Die ältesten Fossilien dieser Lebewesen stammen aus einer Zeit, als der Mensch die Insel noch gar nicht erreicht hatte.

Doch Chris Turney von der University of Exeter blieb skeptisch. Erst kürzlich hatte er nachweisen können, dass auf dem australischen Festland vor etwa 46 000 Jahren rund neunzig Prozent aller großen Säugetiere ausgestorben waren – unmittelbar nach der Ankunft der ersten Menschen.

Tasmanien wurde jedoch erst ein paar tausend Jahre später besiedelt, als der Meerespiegel für kurze Zeit so tief lag, dass man die Insel trockenen Fußes erreichen konnte. Und da streunten ganz sicher noch Riesenwombats, die groß waren wie Nashörner, 500 Kilogramm schwere Beuteltapire und Beutellöwen mit eindrucksvollen Reißzähnen durch die Wälder. Das beweisen die neuesten Datierungen von Turney und seinen Mitarbeitern.

Demnach sind einige der fossilen Überreste dieser Tiere viel jünger als bisher gedacht. Viele von lebten noch vor 41 000 Jahren – und somit rund 2000 Jahre nachdem die Menschen nach Tasmanien kamen. Und noch etwas: Das Klima war in jener Zeit vergleichsweise stabil und alles andere als lebensfeindlich. Turney ist deshalb überzeugt, dass in Tasmanien dasselbe geschah wie in Australien – und sicherlich in vielen anderen Regionen der Welt auch: Als der Mensch kam, war für die Tiere kein Platz mehr.

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