Blei erreicht auch bei höheren Temperaturen jenseits seiner eigentlichen Sprungtemperatur seinen supraleitenden Zustand, vorausgesetzt das Metall ist mit Silber beschichtet. Das fanden nun Olivier Bourgeois und Robert Dynes von der University of California in San Diego sowie ihr Kollege Aviad Frydman von der Bar Ilan University in Israel heraus. Bislang kannte man von Supraleitern nur den gegenteiligen Effekt – nämlich, dass sich die Supraleitung durch den Kontakt mit einem anderen Material unterdrücken lässt.

Die Wissenschaftler nehmen an, dass die stark aneinandergebundenen Elektronen des Silbers in das Blei übertreten. Diese so genannten Quasiteilchen würden dort die elektrostatische Abstoßung der Ladungsträger verringern, sodass sich diese leichter zu Cooper-Paaren zusammenschließen können – den Teilchen, die letztlich die Supraleitung bewirken. Außerdem wäre die Bindung dieser Elektronenpaare stärker.