Bergbaugeschichte: Silberschmelzen in Südamerika schon vor 2000 Jahren
Silber wurde in Südamerika im großen Stil schon kurz nach der Zeitenwende und damit deutlich früher verarbeitet als bislang nachgewiesen. Dies berichten Wissenschaftler nach Ausgrabungen in typisch U-förmigen Pyramidenruinen am nördlichen Titicacasee. Solche Gebäude waren vor Ort offenbar über Jahrhunderte als Metallwerkstätten genutzt worden.
Charles Stanish von der University of California in Los Angeles und seine Kollegen analysierten die Zusammensetzung von Bodenproben aus Grabungen bei Huajje mit energiedispersiver Röntgenspektroskopie und im Elektronenmikroskop. Die als Produktionsschutthalden gedeuteten Reste aus unterschiedlich alten Schichten enthalten unter anderem Schlacken und Lech, typische Schwefelmetalle, wie sie bei Verfahren zur Silberverarbeitung anfallen. In den U-förmigen Fabrikpyramiden sei Silber vielleicht schon zwischen 40 v. Chr. und 240 n. Chr. aus rohen Werkmetall-Barren gewonnen worden, die von andernorts angeliefert worden, deuten die Forscher ihre Ergebnisse. Das metallurgische Knowhow blieb dann lokal unter verschiedener Herrschaft über rund 15 Jahrhunderte erhalten, bis letztlich die Inka von den spanischen Konquistadoren aufgerieben wurden.
Als ältester indirekter Hinweis auf Silberverarbeitung galten bislang rund 1600 Jahre alte Sedimentspuren von Blei, die bei der Erzverhüttung in die Luft gelangen und durch Regen ins Wasser gespült werden. Spätestens beim Niedergang der Reiche der Wari in Peru oder Tiahuanaco-Kultur um das Jahr 1000 n. Chr. hatte dann die industrielle Verarbeitung von Metallen unter den Inka eingesetzt.
Der langlebige Industriestandort bei Huajje ist um das Jahr 500 v. Chr. gegründet worden und war rund vier Jahrhunderte später zu einem bedeutenden regionalen Zentrum angewachsen. Ab etwa 650 n. Chr. ist der Ort Teil des Tiahuanaco-Reiches und nach der Jahrtausendwende im Besitz der Inka. Die nun als Fabrikgebäude angesehenen U-förmigen Gebäude in Huajje sind auch in anderen Stätten im nördlichen Peru häufig, waren bislang aber eher als Orte zeremonieller Veranstaltungen gedeutet worden.
Jan Dönges
© spektrumdirekt
Charles Stanish von der University of California in Los Angeles und seine Kollegen analysierten die Zusammensetzung von Bodenproben aus Grabungen bei Huajje mit energiedispersiver Röntgenspektroskopie und im Elektronenmikroskop. Die als Produktionsschutthalden gedeuteten Reste aus unterschiedlich alten Schichten enthalten unter anderem Schlacken und Lech, typische Schwefelmetalle, wie sie bei Verfahren zur Silberverarbeitung anfallen. In den U-förmigen Fabrikpyramiden sei Silber vielleicht schon zwischen 40 v. Chr. und 240 n. Chr. aus rohen Werkmetall-Barren gewonnen worden, die von andernorts angeliefert worden, deuten die Forscher ihre Ergebnisse. Das metallurgische Knowhow blieb dann lokal unter verschiedener Herrschaft über rund 15 Jahrhunderte erhalten, bis letztlich die Inka von den spanischen Konquistadoren aufgerieben wurden.
Als ältester indirekter Hinweis auf Silberverarbeitung galten bislang rund 1600 Jahre alte Sedimentspuren von Blei, die bei der Erzverhüttung in die Luft gelangen und durch Regen ins Wasser gespült werden. Spätestens beim Niedergang der Reiche der Wari in Peru oder Tiahuanaco-Kultur um das Jahr 1000 n. Chr. hatte dann die industrielle Verarbeitung von Metallen unter den Inka eingesetzt.
Der langlebige Industriestandort bei Huajje ist um das Jahr 500 v. Chr. gegründet worden und war rund vier Jahrhunderte später zu einem bedeutenden regionalen Zentrum angewachsen. Ab etwa 650 n. Chr. ist der Ort Teil des Tiahuanaco-Reiches und nach der Jahrtausendwende im Besitz der Inka. Die nun als Fabrikgebäude angesehenen U-förmigen Gebäude in Huajje sind auch in anderen Stätten im nördlichen Peru häufig, waren bislang aber eher als Orte zeremonieller Veranstaltungen gedeutet worden.
Jan Dönges
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