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Klimamodelle: Simulationen unterschätzen Luftdruckveränderungen

Die gängigen Klimamodelle sind nicht in der Lage, die in den letzten Jahrzehnten zu beobachtende Veränderung der Luftdruckverhältnisse wiederzugeben. Damit verfehlen sie aber auch ein realistisches Bild des davon beeinflussten Wettergeschehens der Nordhalbkugel, mahnt Nathan Gillett von der Universität von East Anglia.

In den letzten Dekaden ist der Luftdruck über der Arktis in den Wintermonaten gefallen, während er gleichzeitig über den Subtropen der Nordhalbkugel stieg. Forscher bringen damit unter anderem die wärmeren europäischen Winter, den vermehrten Niederschlag in Schottland sowie geringere Regenfälle in Spanien in Verbindung. Gillett und seine Kollegen hatten allerdings schon im Jahr 2003 festgestellt, dass gängige Klimamodelle den Effekt offenbar nur unzureichend darstellen.

Nun errechnete Gillett aus Beobachtungsdaten der Wintermonate einen Index aus der Differenz zwischen den Luftdruckverhältnissen nördlich und südlich des 45. Breitengrades. Diese Werte verglich er mit den Ergebnissen von neun der modernsten Klimamodelle – und zwar mit und ohne Berücksichtigung des menschlichen Einflusses durch Treibhausgase und Sulfataerosole. In beiden Fällen überstieg der tatsächliche Trend den simulierten.

Die bisherigen Klimamodelle seien daher zwar in der Lage, die Temperaturveränderungen durch den Klimawandel einigermaßen realistisch abzubilden, bei den Druckverhältnissen und dem damit verbundenen Veränderungen in der Nordatlantischen Zirkulation jedoch versagen sie. Da diese für unsere Breiten aber wetterbestimmend sind, wäre es dringend nötig, die Modelle entsprechend anzupassen.

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