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Pädagogik: Sitzenbleiben schadet auch Mitschülern

Werden schwache Schüler in die Ehrenrunde geschickt, leiden auch ihre Mitschüler.
Setzen, Sechs!

Ob es sinnvoll ist, schlechte Schüler eine Klasse wiederholen zu lassen, ist umstritten. Nun stellten Wissenschaftler fest, dass auch die Mitschüler unter der Ehrenrunde leiden: Im Klassenverbund verschlechtert sich die Disziplin, und die Gefahr von Schulausschlüssen steigt.

Die Forscher um Clara Muschkin von der Duke University in Durham (USA) analysierten Daten von knapp 80 000 Sechst-, Siebt- und Achtklässlern im US-Bundesstaat North Carolina. Neben den Angaben zur Versetzung sammelten die Wissenschaftler Delikte von Schülern – von Beleidigungen bis hin zu Schlägereien oder Drogenbesitz. Außerdem zählten die Forscher die Schulverweise. Dabei stellten sie fest, dass es umso häufiger zu unerwünschtem Verhalten kam, je höher der Anteil der sitzengebliebenen und älteren Schüler in einer Klasse war. Nicht nur die Durchgefallenen selbst, sondern auch ihre neuen Klassenkameraden fielen öfter negativ auf.

Schlechter Einfluss der älteren Schüler

Offenbar färbt das Gebaren, das die meist älteren Sitzenbleiber in die Klasse mitbringen, auf die neue Peergroup ab, so die Autoren. Im frühen Jugendalter sei der Einfluss von Freunden und Mitschülern auf die Entwicklung besonders groß. Die Entscheidung, einzelne Schüler eine Klasse wiederholen zu lassen, habe daher Auswirkungen auf die gesamte Gemeinschaft.

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