Dänemark: Slawen im Dienste des Dänenkönigs
König Harald Blauzahn von Dänemark war ein gewiefter Stratege. So dienten in seinem Heer nicht nur Dänen, sondern auch Söldner aus Norwegen und Nordosteuropa. Die Krieger aus der Fremde halfen ihm, die Unabhängigkeit zu wahren.
Bis auf drei Frauen – ebenfalls nicht-dänischer Herkunft – waren hier ausschließlich Männer beigesetzt worden, meist im Alter von nur 20 bis 35 Jahren. Wahrscheinlich handelte es sich um die ständige Besatzung von Trelleborg. Viele Kleinfunde innerhalb der Ringburg – wie Keramik, Spinnwirtel und Kämme – sind keine einheimischen Produkte, sondern wie ihre mutmaßlichen Besitzer slawischer Herkunft.
Harald hatte unter seiner Herrschaft Dänemark erstmals vereint, ab 970 war er auch König von Norwegen. 13 Jahre später unterstützte er die Slawen in einem großen Aufstand gegen den römisch-deutschen Kaiser Otto II. Die ausländischen Krieger von Trelleborg sprechen für seine Strategie, mit anderen Skandinaviern und Slawen Bündnisse zu schließen – auf diese Weise behauptete er sich langfristig gegen den Einfluss des Heiligen Römischen Reichs.
Miriam Jolien Blümel
Antiquity 85, S.476-489, 2011
Das Team um Douglas Price von der University of Wisconsin hatte in den Zähnen von rund 50 Skeletten, die außerhalb der Festung von Trelleborg in einem Gräberfeld bestattet waren, die Verteilung der Strontiumisotopen analysiert. Die Zusammensetzung dieser Isotope wird vom Strontiumgehalt in der Nahrung bestimmt, der seinerseits regional typisch ist. Die Verteilung im Zahnschmelz lässt also auf die Herkunft schließen. "Die Ergebnisse der Untersuchung waren völlig unerwartet – sie weisen auf Norwegen und das Baltikum hin", meint der Anthropologe. "Wahrscheinlich warb Harald hier junge Männer als Söldner an."
Bis auf drei Frauen – ebenfalls nicht-dänischer Herkunft – waren hier ausschließlich Männer beigesetzt worden, meist im Alter von nur 20 bis 35 Jahren. Wahrscheinlich handelte es sich um die ständige Besatzung von Trelleborg. Viele Kleinfunde innerhalb der Ringburg – wie Keramik, Spinnwirtel und Kämme – sind keine einheimischen Produkte, sondern wie ihre mutmaßlichen Besitzer slawischer Herkunft.
Die um 980 erbaute Festung Trelleborg auf der dänischen Insel Seeland war vermutlich nicht nur militärischer Stützpunkt, sondern auch eines von Harald Blauzahns bedeutendsten Machtzentren, das eine administrative Funktion besaß und zur politischen Repräsentation diente.
Harald hatte unter seiner Herrschaft Dänemark erstmals vereint, ab 970 war er auch König von Norwegen. 13 Jahre später unterstützte er die Slawen in einem großen Aufstand gegen den römisch-deutschen Kaiser Otto II. Die ausländischen Krieger von Trelleborg sprechen für seine Strategie, mit anderen Skandinaviern und Slawen Bündnisse zu schließen – auf diese Weise behauptete er sich langfristig gegen den Einfluss des Heiligen Römischen Reichs.
Miriam Jolien Blümel
Antiquity 85, S.476-489, 2011
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