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Luftverschmutzung: Smog senkt Ausbeute chinesischer Solarzellen

China ist nicht nur führend in Sachen Solarenergie, das Land hat seit Jahrzehnten auch ein großes Problem mit Luftverschmutzung. Diese hemmt nun den Siegeszug der Fotovoltaik.
Fabrikgebäude in braunem Dunst

Schmutzige Luft ist nicht nur schlecht für die Gesundheit, sie kann auch die Solarenergie beeinträchtigen. Das legt jedenfalls eine aktuelle Studie im Fachmagazin »Nature Energy« nahe: Ein Team um Bart Sweerts von der ETH Zürich hat darin abgeschätzt, wie stark Smog in China die Ausbeute von Fotovoltaikanlagen senkt.

Der Einfluss schmutziger Luft ist demnach erheblich: Den Forschern zufolge fingen menschgemachte Schwebeteilchen – beispielsweise solche auf Basis von Schwefeldioxid oder Rußpartikeln aus fossilen Verbrennungsprozessen – zwischen 1960 und 2015 ein gutes Zehntel des Sonnenlichts über der Volksrepublik ab, insbesondere über den Ballungsräumen.

Das habe sich direkt auf die Stromausbeute von Fotovoltaikanlagen ausgewirkt, schätzt die Gruppe um Sweerts: Allein im Jahr 2016 seien dem Land rund 14 Milliarden Kilowattstunden Strom entgangen. Für ihre Studie hatten die Forscher Daten von 119 Messstationen ausgewertet. Demnach sank die durchschnittliche Beleuchtungsstärke zwischen 1958 und 2005 um 24 Watt pro Quadratmeter. Erst seit dem Inkrafttreten von Luftschutzplänen ist der Trend leicht rückläufig.

China ist mittlerweile das Land mit der größten Fotovoltaikleistung, 2030 will es ein Zehntel seines Strombedarfs mit Sonnenenergie decken. Gelänge es bis dahin, die Luftverschmutzung auf das Niveau von 1960 zurückzudrehen, könnte die Ausbeute von chinesischen Solaranlage um 12 bis 13 Prozent steigen, so die Wissenschaftler.

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