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Südostpazifik: So geriet die Osterinsel aus dem Gleichgewicht

Osterinsel - Skulpturen im Abendlicht
Um das Verschwinden der Ureinwohner auf Rapa Nui ranken sich verschiedene Theorien. Eine davon beschreibt das Ende der Insulaner als hausgemacht. Demnach reichten die Ressourcen des nur etwa 160 Quadratkilometer großen Eilands nicht, um den Bedarf der stetig wachsenden Bevölkerung zu decken (zum Vergleich: Frankfurt am Main hat eine Größe von knapp 250 Quadratkilometern). Chilenische Forscher haben jetzt mit einem mathematischen Modell nachvollzogen, wie die Einwohnerzahl anstieg – und das Ökosystem kollabierte.

Mauro Bologna und J. C. Flores von der Universidad de Tarapacá in Arica, Chile, stellten dazu in einem mathematischen Modell die Bevölkerungsdichte den Umweltbedingungen gegenüber. Demnach lebten um das Jahr 1175 nur rund zweitausend Menschen auf der Insel, um 1300 waren es bereits siebentausend. Das natürliche Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur war zu dieser Zeit bereits gestört; von den einst dichten Palmenwäldern war hundert Jahre später kaum noch etwas übrig geblieben. Damit fehlte ein wichtiger Rohrstofflieferant. Zudem fiel zunehmend Ackerfläche der Erosion anheim. Um das Jahr 1600 war die Einwohnerzahl erneut auf zweitausend geschrumpft – die Balance vorerst wieder hergestellt.

Im 1722 trat die Osterinsel in den Blickpunkt der Welt als am Ostermontag der holländische Kapitän Roggeveen das Eiland betrat. Die Bewohner der Insel wurden Sklaven der neuen Kolonialherren. Das endgültige Ende der ursprünglichen Kultur war eingeleitet und christliche Missionare gaben den alten Traditionen den endgültigen Todesstoß. 1877 schließlich lebten nur noch einhundertelf Menschen auf der Osterinsel.

Cindy Franke

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