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Nikotinsucht: So schnell macht Rauchen abhängig

Britische Forscher warnen vor Experimenten in der Jugend: Die Gefahr, langfristig an Zigaretten Gefallen zu finden, steige schon mit dem ersten Versuch.
Zigarette

Noch nie an einer Zigarette gezogen? Gut gemacht. Denn fast 70 Prozent der Menschen, die es einmal probiert haben, rauchen später einmal täglich. Das zeigen Daten von mehr als 215 000 Probanden, die Wissenschaftler um Peter Hajek von der Queen Mary University of London in der Fachzeitschrift "Nicotine & Tobacco Research" analysierten. Die Stichproben stammten aus acht repräsentativen Umfragen in Großbritannien und Nordirland, den USA, Australien und Neuseeland.

Demnach hatten in den englischsprachigen Ländern rund drei von fünf Menschen schon einmal eine Zigarette geraucht, und davon rauchten später mehr als zwei von drei zumindest für eine Weile täglich (je nach Umfrage zwischen 61 und 77 Prozent). "Die Rate derer, die vom einmaligen Ausprobieren zum Raucher werden, ist verblüffend hoch", berichtet Hajek.

Bei E-Zigaretten habe man ein geringeres Risiko festgestellt, sagt der klinische Psychologe und Präventionsforscher. "Es geht also offenbar nicht allein um das Nikotin." Das zeige, wie wichtig es sei, ersten Experimenten vor allem mit Zigaretten in der Jugend vorzubeugen. Im Vereinigten Königreich habe neuen Zahlen zufolge nur knapp jeder fünfte der 11- bis 15-Jährigen schon einmal an einer Zigarette gezogen. Das sinkende Interesse unter Jugendlichen könne dazu beigetragen haben, so Hajek, dass die Rate der Raucher zuletzt deutlich gesunken sei.

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