Himmelsereignis: So wird das Wetter zur Jahrhundert-Mondfinsternis
Morgen Abend, am Freitag, den 27. Juli 2018, ist es so weit: Zwischen 21.30 Uhr und 23.13 Uhr kommt es über Mitteleuropa zu einer totalen Mondfinsternis, die mit einer Länge von 103 Minuten auch noch die längste des 21. Jahrhunderts hier zu Lande sein wird. Zeitlich für viele Menschen günstig tritt der Erdtrabant in den Schatten unseres Planeten ein und leuchtet dann in einem kupferroten Licht. Gleichzeitig steht nur wenig unterhalb des Mondes ebenfalls sehr gut sichtbar als hell leuchtender Punkt unser Nachbarplanet Mars, was die Attraktivität des Ereignisses noch einmal steigert.
Doch wie wird das Wetter? Schließlich nützt die schönste Mondfinsternis nichts, wenn sich der Trabant hinter dicken Wolken versteckt. Doch auch hier stehen die Zeichen günstig, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet. In weiten Teilen Westdeutschlands trübt fast keine Wolke den Nachthimmel; zudem sorgt die momentane Hitzewelle dafür, dass es eine laue Sommernacht wird und man lange auf Terrasse, Balkon oder im nächsten Stadtpark oder auf einem Aussichtspunkt ausharren kann. Nach Osten hin – in Ostdeutschland und großen Teilen Bayerns können hingegen gebietsweise Wolkenfelder auftreten. Sogar kurze Schauer scheinen im Bereich des Möglichen, schreibt der DWD. Von teilweise etwas stärkerer Bewölkung am ehesten gefährdet sind demnach die Gebiete vom Alpenrand bis nach Oberfranken sowie von Thüringen und Sachsen bis nach Mecklenburg-Vorpommern. Je nach Wettermodell weichen die Prognosen zum Bedeckungsgrad jedoch noch stark voneinander ab und können regional sehr unterschiedlich ausfallen. Wer die Mondfinsternis fotografieren will, sollte sich also möglichst kurzfristig und aktuell informieren.
Die Atmosphäre, in der sich dieses Wetter abspielt, ist übrigens auch der Grund, warum wir den Mond sehen und warum er rot erscheint: Die Brechkraft der Lufthülle leitet ein wenig Sonnenlicht in den Kernschatten der Erde hinein, wobei diese Strahlen durch Dunst und Staub in der Atmosphäre noch gefiltert werden, so dass nur der Rotanteil übrig bleibt – was dem Mond vermeintlich eine Farbe verleiht. Ein Fernglas oder auch ein Teleskop ermöglichen den besten Blick auf dieses Schauspiel.
Der Mars wiederum steht in einer Linie zur Sonne mit der Erde dazwischen. Dabei nähert er sich der Erde auf »nur« noch 58 Millionen Kilometer an – weshalb er mit guten Ferngläsern und noch besser im Teleskop vergleichsweise einfach zu sehen ist und wo er mit seiner deutlich roten Farbe hervorsticht. Die Farbe stammt vom Eisenoxid im Marsboden.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.