Direkt zum Inhalt

Solar Orbiter: Erste Nahaufnahmen der Sonnenkorona

Die Sonnensonde Solar Orbiter ist der Sonne besonders nahe gekommen. Die Aufnahmen ihres Vorbeiflugs zeigen neue Details der Korona inklusive einer kuriosen Struktur.
Der Südpol der Sonne

Die ESA-Sonnensonde Solar Orbiter hat erste Bilder von ihrem sonnennächsten Vorbeiflug Ende März geliefert. Die Bilder zeigen die heiße Atmosphäre des Sterns, die Sonnenkorona, in besonderer Detailschärfe, berichten die Europäische Weltraumorganisation und das Max-Planck-Institut für Sonnenforschung (MPS) in Göttingen.

Die Forscherinnen und Forscher haben die Daten von gleich drei Messinstrumenten ausgewertet, dem Metis-Koronografen, dem Spectral Imaging of the Coronal Environment (SPICE) und dem Extreme Ultraviolet Imager (EUI). Die Geräte nehmen jeweils einen spezifischen Bereich der Sonne auf: Der Koronograf macht die äußere Schicht der Korona sichtbar, indem er die Sonnenscheibe verdeckt. Das Instrument SPICE analysiert das Vorkommen von Teilchen in der Korona anhand des von ihr ausgehenden Lichts. Der EUI filmt die Sonne im extrem kurzwelligen ultravioletten Licht. Die Aufnahmen zeigen unter anderem eine mysteriöse Struktur von 25 000 Kilometer Durchmesser, von der aus Plasmaflüsse stachelförmig in alle Richtungen abgehen. Daher wurde sie »the hedgehog« getauft, auf Deutsch »der Igel«. Wie der Sonnenigel entstanden ist und was in ihm vor sich geht, soll als Nächstes untersucht werden. Bisher hat nur ein Teil der im März aufgenommenen Daten die Erde erreicht, denn die Sonde befindet sich derzeit in weiter Entfernung.

© ESA & NASA/Solar Orbiter/EUI Team
Sonnenkorona mit »Hedgehog«

Die Sonnensonde hatte die Aufnahmen am 26. März gemacht, als sie der Sonne besonders nahe gekommen war – 48 Millionen Kilometer lagen zwischen ihnen. Die Strecke zwischen Erde und Sonne ist mehr als dreimal so lang. Im Oktober 2022 soll sich der Solar Orbiter der Sonne auf bis zu 42 Millionen Kilometer nähern. Im Idealfall soll er den Stern noch bis 2030 erforschen.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.