Geoökologie: Sonnenschutzmittel lassen Korallen absterben
Schon geringe Mengen Sonnenmilch im Meerwasser kann Korallen zum Absterben bringen. Diese Ursache der tödlichen Korallenbleiche hat ein Forscherteam um Roberto Danovaro von der Polytechnischen Universität im italienischen Ancona aufgeklärt. Unter dem Einfluss des UV-filternden Hautschutzes stießen Korallen sämtliche symbiontische Algen aus, die ihrerseits wiederum große Mengen von Viren freisetzten.
Schon zehn Mikroliter Sonnenschutzmittel pro Liter Wasser führten in den Experimenten der Forscher innerhalb von vier Tagen zum Tod der Korallen. Dafür konnten die Wissenschaftler neben drei ultraviolettes Licht absorbierenden Inhaltsstoffen das Konservierungsmittel Butylparaben (Butyl-4-hydroxybenzoat) verantwortlich machen. Offenbar aktivierten die Substanzen in den Algen, welche die Riffkorallen ernähren und ihnen die Farbe verleihen, ruhende Viren. Diese latente Virusinfektion beobachteten die Forscher bei Korallen aus allen Teilen der Welt.
Die Sonnenmilch war nach massivem Korallensterben in viel besuchten natürlichen Meerwasserbecken an der mexikanischen Küste in Verdacht geraten. Mehrfach wurden dort nach Tauchausflügen rasch absterbende Korallen beobachtet. Auch wenn weltweit bislang nur etwa zehn Prozent der Korallenriffe touristisch erschlossen und durch Sonnenschutzmittel bedroht sind, plädiert Danovaro deshalb beim Baden oder Tauchen für den Ersatz der Kosmetika – etwa durch geeignete Kleidung.
Wie andere Forscher unlängst zeigten, können auch UV-Strahlen Viren in symbiontischen Korallenalgen direkt aktivieren. Überhitzung, Versauerung und bakterielle Belastung der Meere gelten als weitere Ursachen des globalen Korallenrückgangs. (pm)
Schon zehn Mikroliter Sonnenschutzmittel pro Liter Wasser führten in den Experimenten der Forscher innerhalb von vier Tagen zum Tod der Korallen. Dafür konnten die Wissenschaftler neben drei ultraviolettes Licht absorbierenden Inhaltsstoffen das Konservierungsmittel Butylparaben (Butyl-4-hydroxybenzoat) verantwortlich machen. Offenbar aktivierten die Substanzen in den Algen, welche die Riffkorallen ernähren und ihnen die Farbe verleihen, ruhende Viren. Diese latente Virusinfektion beobachteten die Forscher bei Korallen aus allen Teilen der Welt.
Die Sonnenmilch war nach massivem Korallensterben in viel besuchten natürlichen Meerwasserbecken an der mexikanischen Küste in Verdacht geraten. Mehrfach wurden dort nach Tauchausflügen rasch absterbende Korallen beobachtet. Auch wenn weltweit bislang nur etwa zehn Prozent der Korallenriffe touristisch erschlossen und durch Sonnenschutzmittel bedroht sind, plädiert Danovaro deshalb beim Baden oder Tauchen für den Ersatz der Kosmetika – etwa durch geeignete Kleidung.
Wie andere Forscher unlängst zeigten, können auch UV-Strahlen Viren in symbiontischen Korallenalgen direkt aktivieren. Überhitzung, Versauerung und bakterielle Belastung der Meere gelten als weitere Ursachen des globalen Korallenrückgangs. (pm)
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