Altersbestimmung: Sonnensystem jünger als gedacht?
Radiometrische Analysen von Meteoriten lassen Wissenschaftler schließen, dass unser Planetensystem rund 4,6 Milliarden Jahre alt ist. Laut einer neuen Studie haben sich die ersten festen Bestandteile in der Gas- und Staubscheibe um die Sonne aber womöglich fünf Millionen Jahre später gebildet als bisher angenommen.
Um Mineralien zu datieren, vergleichen Wissenschaftler die Häufigkeiten bestimmter radioaktiver Isotope darin. Sind die jeweiligen Zerfallsraten und die ursprüngliche Menge des Mutterisotops bekannt, können die Forscher so letztlich auf das Alter des Gesteins schließen. Gregory Brennecka von der Arizona State University in Tempe und seine Kollegen analysierten nun so genannte Kalzium-Aluminium-reiche Einschlüsse im Meteoriten Allende, der 1969 in Chile auf die Erde fiel.
Diese Mineralien gelten als die ältesten des Sonnensystems, da sie vor allen anderen in der abkühlenden protoplanetaren Scheibe um die Sonne auskondensierten. Ihre Entstehung wird deshalb mit der Geburt des Planetensystems gleichgesetzt. Das Verhältnis von zwei Bleiisotopen in den Einschlüssen deutete bisher auf ein Alter von 4,566 Milliarden Jahren hin.
Die Forscher um Brennecka stellten nun fest, dass die relative Häufigkeit von den Uranisotopen 238U und 235U, die in Blei-206 beziehungsweise -207 zerfallen, in dem Meteoriten variabel ist. Bei den bisher angewandten Datierungsmethoden war man jedoch davon ausgegangen, dass diese konstant ist. Auf Grund der neuen Ergebnisse müsste die Blei-Blei-Datierung für Materialien, die so alt sind wie das Sonnensystem, um bis zu fünf Millionen Jahre korrigiert werden, so Brennecka und sein Team.
Eine kürzlich vorgestellte Studie konnte dagegen keine Unregelmäßigkeiten im Verhältnis von 238U zu 235U in demselben Meteoriten nachweisen. Der Grund hierfür ist den Autoren bislang unbekannt.
Sie erklären die gefundenen Schwankungen mit dem Element Curium-247. Da dieses zu Uran-235 zerfällt, könnte es in der Frühgeschichte des Sonnensystems zu dessen Häufigkeit beigetragen und damit das ursprüngliche Verhältnis der beiden Uranisotope verfälscht haben. Diesen Mechanismus hatten bereits frühere Studien aufgewiesen, während andere ihn widerlegt haben wollen. (mp)
Um Mineralien zu datieren, vergleichen Wissenschaftler die Häufigkeiten bestimmter radioaktiver Isotope darin. Sind die jeweiligen Zerfallsraten und die ursprüngliche Menge des Mutterisotops bekannt, können die Forscher so letztlich auf das Alter des Gesteins schließen. Gregory Brennecka von der Arizona State University in Tempe und seine Kollegen analysierten nun so genannte Kalzium-Aluminium-reiche Einschlüsse im Meteoriten Allende, der 1969 in Chile auf die Erde fiel.
Diese Mineralien gelten als die ältesten des Sonnensystems, da sie vor allen anderen in der abkühlenden protoplanetaren Scheibe um die Sonne auskondensierten. Ihre Entstehung wird deshalb mit der Geburt des Planetensystems gleichgesetzt. Das Verhältnis von zwei Bleiisotopen in den Einschlüssen deutete bisher auf ein Alter von 4,566 Milliarden Jahren hin.
Die Forscher um Brennecka stellten nun fest, dass die relative Häufigkeit von den Uranisotopen 238U und 235U, die in Blei-206 beziehungsweise -207 zerfallen, in dem Meteoriten variabel ist. Bei den bisher angewandten Datierungsmethoden war man jedoch davon ausgegangen, dass diese konstant ist. Auf Grund der neuen Ergebnisse müsste die Blei-Blei-Datierung für Materialien, die so alt sind wie das Sonnensystem, um bis zu fünf Millionen Jahre korrigiert werden, so Brennecka und sein Team.
Eine kürzlich vorgestellte Studie konnte dagegen keine Unregelmäßigkeiten im Verhältnis von 238U zu 235U in demselben Meteoriten nachweisen. Der Grund hierfür ist den Autoren bislang unbekannt.
Sie erklären die gefundenen Schwankungen mit dem Element Curium-247. Da dieses zu Uran-235 zerfällt, könnte es in der Frühgeschichte des Sonnensystems zu dessen Häufigkeit beigetragen und damit das ursprüngliche Verhältnis der beiden Uranisotope verfälscht haben. Diesen Mechanismus hatten bereits frühere Studien aufgewiesen, während andere ihn widerlegt haben wollen. (mp)
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