News: Sorgen Treibhausgase für warme Winter?
Die Nordatlantische Oszillation beeinflusst das Winterwetter in Europa und in Nordostamerika erheblich. Während eines positiven NAO-Jahres herrschen zwischen Island und den Azoren große Druckunterschiede. Sie wirken gewissermaßen als Fön, der im Zusammenspiel mit der Erddrehung der Coriolis-Kraft unterlieg und auf diese Weise starke Nordwestwinde mit feucht-milder Luft über den Atlantik nach Nordeuropa treibt. Die Winter sind bei uns dann wie in den letzten Jahren sehr mild und feucht, die Sommer dagegen verregnet und kühl.
Ob das aktuelle Hoch des NAO-Index durch Treibhausgase hervorgerufen wird, ist nicht bekannt - bereits in den "warmen 20er Jahren" gab es ein ähnliches Maximum. "Wir haben daher verschiedene Klimamodelle daraufhin durchgerechnet, wie eine Zunahme der Treibhausgase den NAO-Index beeinflusst", erklärt Henses Kollege Heiko Paeth. "In vielen Modellen führt die Zunahme der Treibhausgase statistisch signifikant zu einem positiveren NAO-Index." Er warnt aber vor zu schnellen Schlüssen: "Die Modelle machen keine einheitliche Aussage; bei einigen wenigen Simulationen nahm der NAO-Index sogar ab."
Dennoch unterstützen die Bonner Resultate die Ergebnisse eines britischen Forscherteams, das im vergangenen Dezember erstmals umfassende Simulationen vorstellte. Neben der Kohlendioxid-Konzentration und der Sonnenaktivität flossen auch Faktoren wie die Vulkanaktivität in das Modell mit ein. Ergebnis: Die Warmphase in den 20er Jahren sei vor allem auf die Sonnen- und Vulkanaktivität zurückzuführen. Die aktuelle Erwärmung lasse sich aber nur erklären, wenn man die gestiegene Kohlendioxid-Konzentration mit einbeziehe.
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