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Soziale Kontakte: Gute Gesellschaft lindert Traumafolgen

Nach belastenden Ereignissen können Begegnungen mit anderen Menschen die psychische Belastung mindern – sofern das traumatisierende Erlebnis dabei nicht zur Sprache kommt.
Zwei Frauen unterhalten sich gestikulierend
Soziale Kontakte können unter bestimmten Umständen das Risiko einer PTBS mindern (Symbolbild).

Opfer eines sexuellen Übergriffs haben ein hohes Risiko, eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zu entwickeln. Die Anzahl und die Qualität der Begegnungen mit anderen Menschen kurz nach dem belastenden Ereignis kann aber offenbar dazu beitragen, die psychische Belastung zu verringern.

Esther Howe von der University of California in Berkeley und Emily Dworkin von der University of Washington in Seattle baten 41 Frauen, über drei Wochen hinweg auf ihrem Smartphone ein elektronisches Tagebuch zu führen. Alle hatten maximal zehn Wochen zuvor eine nicht einvernehmliche sexuelle Begegnung gehabt. Per Handy dokumentierten sie für jeden Tag, ob sie mit Freunden, Familienmitgliedern oder anderen Personen in Kontakt gestanden hatten und als wie angenehm sie die Interaktion empfanden. Erfragt wurde auch, ob sie dabei emotionale Unterstützung erhielten und ob der sexuelle Übergriff zur Sprache kam. Zudem gaben sie über Symptome einer Traumatisierung Auskunft, etwa ungewollte Gedanken an das Erlebnis oder Nervosität.

Häufigere und als angenehm empfundene soziale Kontakte gingen mit geringeren PTBS-Symptomen am selben Tag einher. Nach überdurchschnittlich guten Interaktionen waren die Traumatisierungsfolgen auch am nächsten Tag noch gemindert. Das galt allerdings nicht, wenn bei den Begegnungen das auslösende Ereignis thematisiert wurden: Dies führte zu vermehrten psychischen Symptomen.

Insbesondere in der Anfangsphase nach einem traumatischen Erlebnis scheinen Sozialkontakte als Puffer gegen stärkere Traumatisierungssymptome zu wirken, schlussfolgern die Forscherinnen. Dabei komme es auf die Menge, vor allem aber die Qualität der Begegnungen mit anderen Menschen an.

  • Quellen
European Journal of Psychotraumatology 10.1080/20008066.2024.2311478, 2024

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