US-Raumfähre: Spaceshuttle Discovery am 12. September 2009 gelandet
Nach ihrer erfolgreichen Mission zur Internationalen Raumstation ISS kehrt die US-Raumfähre Discovery zur Erde zurück. Das Spaceshuttle landete am Samstag, dem 12. September 2009, um 2:53 Uhr MESZ auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien. Schlechtes Wetter hatte einen Tag zuvor den ersten möglichen Landeanflug auf das Kennedy Space Center in Florida verhindert. Spaceshuttle-Flug Nummer 128 startete am 29. August und brachte 14 Tonnen Geräte und Vorräte zur ISS.
Erneut war es bereits vor dem Abheben zu technischen Problemen gekommen. Erst der vierte Startversuch war schließlich von Erfolg gekrönt. Ein defektes Treibstoffventil und schlechtes Wetter machten der NASA drei Mal einen Strich durch die Rechnung.
Den größten Teil des Laderaums füllte bei dieser Mission das Multi-Purpose Logistics Module (MPLM) Leonardo aus. Die MPLM-Druckmodule dienen der NASA auf Shuttleflügen zum Transport von kleineren Geräten und Nachschubmaterial. Sie docken am Modul Unity an und kehren nach dem Entladen mit dem Shuttle zur Erde zurück. Auf dem Rückweg können sie so nicht länger benötigte Teile und Experimente tragen.
Neu auf die Station kamen bei diesem Flug unter anderem:
- eine Gefriereinheit für biologische Proben, um diese bei minus 80 Grad Celsius zu konservieren,
- zwei neue Experimentenracks für den Bereich Materialwissenschaften, mit denen sich das Auskristallisieren von Metallen und das Siedeverhalten verschiedener Flüssigkeiten in Schwerelosigkeit testen lässt,
- ein Laufband, das die Astronauten bei ihrem täglichen Training gegen den Muskelschwund unterstützen soll,
- neue Schlafracks für das amerikanische Modul Harmony und
- ein Luftaufbereiter für das US-Modul Tranquillity, das im Jahr 2010 die Station erreichen wird.
Mit der siebenköpfigen Shuttle-Besatzung befanden sich nach dem Andocken erneut 13 Personen auf der ISS. Nicole Stott verblieb auf der Station und löste Timothy Kopra als Bordingenieur ab, der erst einen Monat zuvor mit der Endeavour auf der Station eingetroffen war.
Die NASA plant noch sechs weitere Shuttle-Flüge, bevor die Raumfähren voraussichtlich im Jahr 2011 endgültig außer Dienst gestellt werden. Da somit jedoch eine mehrjährige Lücke bis zum Start der neuen Orion-Raumfähren entstehen würde, berät zurzeit bereits eine vom Weißen Haus einberufene Kommission über eine erneute Verlängerung des Shuttle-Programms.
Ralf Strobel
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