News: Später starten - früher fertig
Dem widerspricht die Forschergruppe um Chris Gottbrath vom University of Arizona's Stuart Observatory entschieden. Basierend auf Moore's Law entwickelte das Team ein simples mathematisches Modell, das beweist, daß es sich unter bestimmten Voraussetzungen lohnt, mit der Neuanschaffung von Computern zu warten. Nämlich dann, wenn eine oder zwei neue Rechnergenerationen auf dem Markt erscheinen, bevor die Kalkulationen abgeschlossen sein würden.
Keine Berechnung, die auf der modernsten Hardware gestartet länger als 26 Monate dauert, rechtfertige einen sofortigen Start, meinen die Forscher. Bei kürzeren Rechenzeiten andererseits lohnt sich die Eile. Mit Gottbraths Modell läßt sich die optimale Wartezeit ermitteln, die bis zum Start einer Langzeitkalkulation vergehen sollte. Würde beispielsweise die Berechnung der Klimaentwicklung in den kommenden Jahrzehnten mit der modernsten Rechnergeneration 41,2 Monate dauern, so bestehe kein Grund zur Hektik, meinen die amerikanischen Forscher. Ihre Empfehlung für einen solchen Fall lautet: "Legen Sie sich an den Strand, und warten Sie ein Jahr. Dann kaufen Sie sofort einen Computer und legen sich ins Zeug." Insgesamt sparen Sie so 3,25 Monate.
Aber würden sich Gottbrath und seine Kollegen selbst an ihren Rat halten? "Nun, wir haben im Moment keine derart aufwendigen Berechnungen zu machen", gibt der Leiter zu. Die Gruppe hat ihre Arbeit bislang nicht zur Veröffentlichung in einem Journal eingereicht. Schlußendlich sei das Ganze doch eher ein Spaß. Das Manuskript von Gottbrath ist jedoch im Internet verfügbar. Auch die Fachwelt scheint die Sache eher gelassen aufzunehmen. "Gerne kommentiere ich diese Arbeit," erklärte ein Astronom aus Texas gegenüber NewScientist, "aber macht es Ihnen etwas aus, wenn ich es erst nächste Woche tue?"
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